ATTICK DEMONS - Let's Raise Hell
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2016
Mehr über Attick Demons
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 12.08.2016
- The Circle Of Light
- Adamastor
- Glory To Gawain
- Dark Angel
- The Endless Game
- Let's Raise Hell
- Ghost
- Nightmares
- Ritual
Zwischen Kopie und Eigenständigkeit.
Mit Bands, die von der Plattenfirma als Alternative für all jene beworben werden, die mit einer der großen Bands unseres Genres unzufrieden sind, ist es immer so eine Sache. Oftmals kommen sie nämlich über den reinen Kopistenstatus nicht hinaus und immer wieder können sie nicht einmal darin überzeugen. Glücklicherweise ist letzteres bei ATTICK DEMONS aus Portugal nicht der Fall, denn auch auf ihrem zweiten Album "Let's Raise Hell" bietet die Band ordentlichen Metal, der vor allem dank des exzellenten Gesangs klar an IRON MAIDEN erinnert. Nun gab es bereits for ein paar Monaten von den Engländern von MONOLITH eine gelungene Maiden-Kopie zu belauschen und so fehlt wenigstens mir das unbedingte Bedürfnis nach einer weiteren Epigonenscheibe, zumal ich eben auch mit modernem Material von Steve Harris und Kollegen nicht unzufrieden bin.
Bleibt also die Frage, was "Let's Raise Hell" für jemanden wie mich zu bieten hat. Im Vergleich zum extrem enthusiastisch und teils übermotiviert aus den Boxen preschenden Vorgänger "Atlantis" fällt hier mein Fazit dann auch etwas skeptischer aus, denn heuer kommen die Songs kontrollierter aber auch etwas weniger zwingend daher. Klar, gut gemacht und exzellent gesungen ist das Material auch heute, aber die Ohrwürmer drängen sich nicht mehr so sehr auf wie damals. Nach merhmaligem Hören kristallisieren sich dann jedoch wieder Glanzlichter heraus, die auch "Let's Raise Hell" zu einem gelungenen Stück europäischen Melodic Metals im dichtesten Windschatten von IRON MAIDEN machen.
'Adamastor' ist solch ein Song, der noch am ehesten mit dem letzten Album mithalten kann, während 'The Endless Game' mit seinem dramatischen Aufbau punkten kann. Der Titelsong hingegen zeigt die Portugiesen von einer rockigeren Seite, die der Truppe sehr gut zu Gesicht steht. Insgesamt stelle ich fest, dass ATTICK DEMONS immer dann am besten ist, wenn sich die Musik aus der Komfortzone der reinen Maiden-Kopie löst, der Sänger auch eigene Akzente setzt und nicht nur Bruce Dickinson nacheifert und man um einen eigenständigeren Sound bemüht ist.
Wenn die Reise in Zukunft weiter in diese Richtung geht und die Spielfreude des Debüts auf Album Nummer drei wieder spürbarer wird, ist auch wieder eine unbedingte Kaufempfehlung drin. Dieses Mal reicht es nicht ganz dafür, Freunde südländischen Metals und einer deutlich durch Euro-Metal beeinflussten IRON-MAIDEN-Kopie sollten dennoch mehr als glücklich mit "Let's Raise Hell" werden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst