AURVANDIL - Yearning
Mehr über Aurvandil
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eisenton / TWS Music
- Release:
- 20.06.2011
- Yearning - Prelude
- End Of An Age
- Reign of Ice I
- A Guide To Northern Scapes
- Walking- Interlude
- I Summon Scorn
- Reign Of Ice II
- Gylfi's Journey
- Reaching - Finale
- Jesu Død
Zweites Werk des französischen Black-Metal-Soloprojekts!
Nachdem sich AURVANDIL für seinen ersten Alleingang vor dafür kritisieren lassen musste, dass die rauen Noten seiner Kompositionen durch den klinischen Sound eines Drum-Computers untergebuttert wurden, hat sich der französische Kreativkopf Schützenhilfe bei einem Session-Drummer geholt. Dies macht sich auf "Yearning" sofort bemerkbar, vor allem in den vielen epischen Zügen des Albums, in denen der frostige Sound des Projekts noch viel authentischer zur Geltung kommt.
Im Hinblick auf die Songs ist "Yearning" indes kein wirklicher Fortschritt. Das Material, das im Zeitraum von 2006 bis 2010 zustande gekommen ist, lässt sich grob als verrohter Black Metal mit leichten hymnischen Tendenzen beschreiben und orientiert sich dabei vor allem an der Frühphase der mächtigen DARKTHRONE. Vor allem in den stellenweise sphärisch veranlagten Kompositionen zu Beginn des Zweitlings schimmern einzelne "Transilvanian Hunger"-Vibes durch, wohingegen die etwas roheren Nummern in der zweiten Hälfte auich Erinnerungen an die Frühphase von SATYRICON weckt - keine schlechten Referenzen, zuminddest auf dem Papier.
Qualitativ steht der Franzose seinen vermeintlichen Idolen dann aber doch in einigen Belangen nach. Gerade in den überlangen Stücken geht dem Material ab und an die Eleganz verloren, auch wenn AURVANDIL auch diesmal keine Längen in seine Arrangements platziert hat. Doch so begeisterungsfähig einzelne Passagen von 'End Of An Age' oder dem ersten Teil des 'Reign In Ice'-Duos auch sein mögen; hier und dort geht einfach die Spannung verloren, weil die Songs nicht mehr wirklich voranschreiten. Echter Ausnahmefall ist das majestätische 'A Guide To Northern Scapes', welches mit seinen erhabenen Leads und dem flehenden Unterton ganz klar als Aushängeschild des Albums über den übrigen acht Eigenkompositionen thront. Doch dieser Funke von Genialität und Überzeugungsgewalt ist auf "Yearning" genauso wenig allgegenwärtig wie es seinerzeit auf "Ferd" der Fall war. Die Songs sind gut, die Stimmung ist durchweg mitreißend, aber irgendwo fehlt dann doch das letzte Bisschen Eindringlichkeit, um auch Stücke wie 'Reign In Ice II' oder 'Gylfi's Journey' in Meisterwerke zu verwandeln. Ob sich AURVANDIL zum Schluss dann einen Gefallen damit getan hat, den BURZUM-Klassiker 'Jesu Død' zu covern, sei mal dahingestellt. Zwar ist die Neuinterpretation wirklich gelungen, doch da solche Geschichten meist auch immer Zweifel am idealistischen Background des Musikers hervorrufen, fragt sich, ob dies nötig war - zumal "Yearning" als Gesamtwerk auch klar für sich sprechen kann. Und aus diesem Grund sind Fans der ersten Welle der nordischen Bewegung auch angehalten, der Platte eine Chance zu geben. In den meisten Phasen von "Yearning" zahlt man nämlich absolut nicht drauf! Auch wenn sicher noch mehr drin gewesen wäre...
Anspieltipps: End Of An Age, A Guide To Northern Scapes
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes