AXOLOTL - Teutonic Invaders
Mehr über Axolotl
- Genre:
- Old-School Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.02.2013
- The Sound of Times to Come
- The Inverted Cross
- Renaissance after Armageddon
- Your own Psycho
- Grave New World
- Winning Madness
- Mors et Corruptio
- Teutonic Invaders
- Hate you
- ...of nocturnal Hearts
- Metal and Beer
Die Erben von AT THE GATES?
Was soll man von einem selbst-gewählten Subgenre wie "Old-School Melodic Death Metal" halten? Bisher habe ich immer Melodic und Old-School Death Metal als unvereinbare Gegensätze und lediglich die ganz frühen Pioniere der Bewegung DISSECTION und AT THE GATES als fähig angesehen beiden Todesblei-Fraktionen gerecht zu werden. Dieser Schubladenspagat hat aber fünf Jungs aus Gelsenkirchen nicht davon abgeschreckt sich trotzdem mal in diesem Feld zu betätigen.
AXOLOTL präsentieren nach zwei Demos mit "Teutonic Invaders" ihr erstes Album und verwundern mit einem sehr paganesken Artwork und Albumtitel. Spontan musste ich hier an AKREA denken, die sich thematisch mit ihrem Debüt "Lebenslinie" auch im Bereich Viking Metal herumgetrieben haben, aber stets betont haben eine Melo-Death-Truppe zu sein. Jedoch hört der Heidenbezug bei AXOLOTL bereits mit dem Coverartwork wieder auf. Die Texte bewegen sich wie im Todesblei üblich eher im apokalyptischen Rahmen und liegen so mit 'Grave New World' oder auch 'Renaissance After Armageddon' im Erwartungshorizont. Dezente AMON-AMARTH-Gitarren nähern das Ganze dann zwar gelegentlich wieder etwas dem Viking Metal an, aber rein musikalisch sind die Kollegen aus Schweden auch nur eine traditionelle (Melodic-)Death-Metal-Band.
Stimmlich erfüllt Fronter Matthias auch den Anspruch der Göteborg-Szene und kreischt häufiger als zu grunzen und macht dabei auch noch eine sehr gute Figur, denn es ist mehr ein Keifen als ein Shouten, was leider viele moderne Melo-Deather aus dem Deathcore übernommen haben. Passend zu den angeschwärzten Vocals sind einige Melodien wie etwa bei 'Winning Madness' auch ziemlich schwarz und weisen Parallelen zu NAGLFAR oder ONHEIL auf.
Ein komplett ungewöhnlicher Ausreißer des Albums ist 'Mors Et Corruptio', ein Gastbeitrag von Pianist Thomas Dunkel. Knapp zwei Minuten erschallen nur sanfte Klavierklänge aus den Boxen, bevor der Titeltrack wieder nach vorne prescht und sich zwischendurch auch hier immer wieder in singenden Gitarren-Melodien verliert.
Insgesamt wirklich keine schlechte Arbeit, die die Westfalen hier abgeliefert haben. AXOLOTL kreuzen IRON-MAIDEN-Riffing mit der Epik des Viking Metals und der Brutalität von AT THE GATES und EVOCATION, bleiben aber meistens zu gewöhnlich, um sich von der starken Konkurrenz der letzten Jahre abzuheben. Dennoch sollten Fans der genannten Einflüsse mal ein Ohr riskieren. "Teutonic Invaders" hat Potenzial, aber auf dem Folgealbum sollte statt einer Genre-Melange mehr eine eigene Identität zu erkennen sein, um im Haifischbecken des Metal-Untergrunds bestehen zu können. Ein guter Ausblick ist da vielleicht sogar der sehr coole Rausschnmeißer 'Metal And Beer', der Melodic-Death mit Thrash a la TANKARD kreuzt. Vielleicht gar kein schlechtes Rezept für die eigene Identiätsfindung.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner