BARYON - Inauguration
Mehr über Baryon
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 13.06.2015
- Ordovician
- Stray Signal
- That Night A Forest Grew
- Year Walk
- The Draft
- Veiling
- Crown Ethereal
Echte Konkurrenz für THE OCEAN!
Die wirklich beeindruckenden Releases aus dem Post-Metal-Sektor kann man mittlerweile längst nicht mehr an ein paar Händen abzählen; diejenigen, bei denen die Langzeitwirkung aber auch intensiv bleibt, hat man als langjähriger Betrachter der Szene immer noch im Blick. Aber die Liste wird ständig ergänzt, zuletzt durch das neue BARYON-Album "Inauguration", welches das deutsche Quintett unlängst in Zeit und Raum gejagt hat. Allerdings ist das aktuelle Werk definitiv kein typischer Vetreter der monumentalen Riff-Kost. Es geht vermehrt um epische Stimmungen, ähnlich wie bei MY SLEEPING KARMA, mit denen BARYON gemeinsam hat, dass das Hauptaugenmerk auf eindringliche, hypnotische Instrumentalphasen liegt. Und wenn es ein Release packt, eine ähnliche, flächendeckende Begeisterung zu wecken wie das gerade benannte Trio, dann ist es sicherlich "Inauguration".
BARYON verschafft sich bereits viele Freiräume durch den puren Minimalismus, den die Band in den sieben neuen Stücken betreibt. Keine Note ist zu viel, Bombast und Pomp werden nur in ganz wenigen Augenblicken ausgepackt, und wenn dann doch mal ein fetter Schauer vorzüglicher Riffs hereinbricht, dann ist schon so etwas wie Finalstimmung angebracht - denn dann haben die majestätisch formulierten Melodien ihren Höhepunkt erreicht. Auf "Inauguration" dauert das unterschiedlich lange, manchmal kreuzt man sogar die 10-Minuten-Marke, ohne dabei jedoch Längen zu erzeugen oder sich im psychedelischen Kosmos solcher Tracks wie 'Ordovician' und 'Crown Ethereal' zu verlieren. Selbst in den verproggten Passagen hat man nie den Eindruck, den Herren würde der jeweilige Song entgleiten, weil schlichtweg alles bestens aufeinander abgestimmt ist und die hypnotische Atmosphäre ihr Übriges dazu tut, dass man sich in den Noten von "Inauguration" wegträumen lassen kann. Und wenn dann doch mal ein Gesangsfetzen integriert wird und BARYON die Stimmung verschiebt, ist das erforderliche Maß an Abwechslung endgültig erfüllt und die Band auf dem richtigen Weg.
Es lohnt sich also definitiv, in dieses Album einzudringen und die unterschiedlichen, manchmal doch sehr melancholischen Stimmungen aufzusaugen, die "Inauguration" dauerhaft anbietet. Der Clou: Die Band stellt das Album momentan noch zum kostenfreien Download auf ihrer Bandcamp-Page bereit. Dennoch ist anzuraten, BARYIN den nötigen Support zu geben und eine der auf 500 Einheiten limitierten Exemplare des Originals anzuschaffen. Denn wer weiß, wwie lange diese Band noch im Underground agiert - und welchen Wert ein solches Schätzchen irgendwann mal entwickelt. Reinhören, investieren - so oder so!
Anspieltipps: CrownEthereal, Ordovician, That Night A Forest Grew
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes