BATTLELORE - Evernight
Mehr über Battlelore
- Genre:
- Epic Metal
- Label:
- Napalm Records / SPV
- Release:
- 23.02.2007
- House Of Heroes
- Ocean's Elysium
- Summon The Wolves
- We Are The Legions
- Into The New World
- Longing Horizon
- Mask Of Flies
- The Cloak And The Dagger
- Beneath The Waves
BATTLELORE sind für ihre Tolkien-Vorliebe bekannt und dieser Einfluss zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Schaffen. Auch auf "Evernight" winkt gleich ein "Herr der Ringe"-Motiv vom Cover und die metallischen Klänge werden wie gewohnt durch folkige Melodien, elfenhaften Frauengesang und Fantasy-Bombast veredelt. Also nicht wirklich viel Neues im Hause BATTLELORE? Nein, aber die Band braucht sich auch nicht mehr neu zu erfinden, denn so wie die Vorgänger ist "Evernight" wieder ein Garant für gut gemachten Düstermetal, eingängige Melodien und musikalische Epik. Die bezaubernde Kaisa Jouhki schafft mit ihrem Gesangsstil eine eigene Atmosphäre, und auch wenn sie im Gegensatz zu manchen Kolleginnen nicht mit einem extrem großen Stimmvolumen gesegnet ist, so ist der feine, fast zerbrechlich und verträumt wirkende Gesang nicht schlecht und passt mit seinem elfenhaften Feeling einfach zum Konzept der Band. Unterstützt wird Kaisa dabei von Tomi, der sich um die Grunzparts kümmert, und wer jetzt denkt, das Konzept des "Gut/böse"-Gesangs sei hoffnungslos veraltet, der kann sich von BATTLELORE eines Besseren belehren lassen. Hier funktioniert das einfach, ja es muss so sein, um die Band nicht in die reine Gothic-Metal-Schiene abdriften zu lassen.
Mit 'House Of Heroes' schaffen BATTLELORE einen schön verträumten Einstieg und entführen uns mit einem sanften Akustikintro und einer mitreißenden Ohrwurmmelodie in ihr eigenes Tolkien-Reich. Der Song stellt tatsächlich eins der Highlights des Albums dar und ist daher ein perfekt gewählter Opener. Neben fast schon balladesken Stücken haben BATTLELORE aber wieder treibende, headbangerfreundliche Songs auf Lager, wie etwa 'Summon The Wolves', der mit seinem spannenden Gesangswechsel sofort zündet. 'Longing Horizon' bringt das folkige Feeling ganz in den Vordergrund und setzt Kaisas Gesang bestens in Szene. Vor allem der verzögerte Einsatz der Gitarren mit einem tollen Riff und die gut durchdachten Keyboardmelodien geben dem Song das gewisse Etwas. 'Beneath The Waves' ist fast der dramatische Höhepunkt des Albums, bietet durchdachte Rhythmus-Wechsel, Chöre, düstere Gesangspassagen und fiese Growls.
Auch wenn BATTLELORE noch so schöne Melodien zaubern, so sind sie manchmal doch etwas übereifrig in ihrem Bombast und einige Nummern drohen trotzt spannender Songstrukturen in einem Überangebot an epischen Melodien unterzugehen. Besonders deutlich wird dieses kleine Manko bei Songs wie 'We Are The Legions', der zwar nicht wirklich schlecht ist und mit einem Death-Metal-Anfang einen guten Kontrast bildet, der sich jedoch im pathetischen Gesang und unpassenden Keyboardteppichen verliert. Dasselbe Schicksal ereilt 'Into The New World', ein Stück das zwar wunderbar doomig beginnt, in weiterer Folge aber durch einen extrem nervigen Keyboard-Background und eine fast zu süßlich-liebliche Gesangsmelodie verunstaltet wird. Weniger ist eben manchmal mehr ...
"Evernight" ist wieder ein klassisches BATTLELORE-Album, das sich durch die typischen Zutaten rund um Bombast und Fantasy auszeichnet. Man sollte dem Album auf jeden Fall mehrere Hördurchgänge gönnen, denn die Finnen sind dieses mal mit viel Liebe zum Detail ans Werk gegangen und haben den Songs besonders abwechslungsreiche Kompositionen verpasst, die bei einigen Stücken zwar nicht so gut funktionieren, insgesamt aber doch einen positiven Gesamteindruck hinterlassen.
Anspieltipps: House Of Heroes, Longing Horizon, Beneath The Waves
- Redakteur:
- Caroline Traitler