BEEHOOVER - The Devil And His Footmen
Mehr über Beehoover
- Genre:
- Noise Rock/ Doom/ Stoner/ Jazz
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Exile On Mainstream Records/ Soulfood/ Cargo
- Release:
- 13.09.2013
- Monolith
- Egonights And Firearks
- Rooftop
- ...
- Boy Vs. Tree
- ...
- Morning Sun
- ...
- Dear Mammoth
- My Mixtape Sucks Big Time
- Honeyhole
Sitzbass mit Krakenarmen.
Wer sich BEEHOOVER schon mal leibhaftig gegeben hat, der war ergriffen, begeistert, staunend - mit Sicherheit. Wer Ingmar Petersen mit der Bassaxt bewaffnet, vom Sound seines Brummers besessen, dort sitzend sieht, während neben ihm Claus-Peter Hamisch seinen Krakenhelikopter hochfährt, der vergisst in der Regel sein Getränk. Und die grundsympathische Bühnenpräsenz, die die Zeit zwischen den Noise-Rock-Jazz-Sludge-Donnerwettern füllt. Gern auch mal mit Gastsängern aller Genres.
Apropos leibhaftig: Wie bei den Labelkollegen OBELYSKKH, auf ihrem Album "Hymn To Pan", spielt auf "The Devil And His Footmen" offensichtlich ein Gehörnter, Leibhaftiger eine herausragende Rolle. Return Of Horns - ein neuer Trend? Wenn das als Symbol für eine fleischliche, beflissentliche und körperliche, fassbare Musik steht - aus dem Innen heraus gewachsen - sehr gern! BEEHOOVER hat sich mit den vorherigen drei Alben einen breiten Zuhörerkreis erspielt, ohne jedoch je den Underground verlassen zu müssen. Woran das liegt? Am seltsamen Klang. Analogverdacht. Juhu.
Handwerkliches Wissen. Handwerkliches Können. Meister der Zunft.
Da fällt mir ein: Haben Bands eigentlich Azubis? Derjenige oder Diejenige, welche(r) bei BEEHOVER in die Notenlehre gehen würde, wäre umfassend ausgebildet: Meisterstücke wie 'Monolith' oder 'Morning Sun' erfassen und ausbauen können, Spannungsbögen wie 'Egonights And Firearks' konstruieren, Sanftmut mit Energie wie in 'Boys Vs. Tree' mischen... na so etwas eben. Bewerbungen bitte an BEEHOOVER.
Da aber davon auszugehen ist, dass sich da vorerst niemand meldet, weil die beiden selbst die Erfinder einer einzigartigen Melange geworden und geblieben sind, die kaum nachbildbar ist. Aber mitreißt. Der fast kauzig wirkende Sound der Esslinger wird durchtrieben von den Elementen des Metals und des Stoner-Sonstwas, von den Erfahrungen umfangreicher Livepräsenz. Die erspürt genau, wann welche Lautstärke zuschlagen muss, wo es sich lohnt, in eine grübelnde Langsamkeit überzuwechseln und wann es gehörig zu krachen hat.
Das beste, größte, ehrlichste Lob ist es doch für einen Musiker, den Leuten umher in die leuchtenden Augen zu sehen, die die eigene Kunst gerade gehoben hat.
Also ich brauche hier gerade keine Lampe.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben