BETONTOD - Vamos
Mehr über Betontod
- Genre:
- Deutschpunk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Arising Empire
- Release:
- 31.08.2018
- Para Toda La Vida
- Zusammen
- Vamos
- Boxer
- La Familia
- Es ist vorbei
- Niemals untergehen
- Nie mehr Alkohol
- Bengalo
- Stück für Stück
- Diese Zeit
Mit Licht und weniger Licht
Ja, vielleicht sollte man irgendwann lang gehegte Vorurteile beiseite räumen und einfach nur die neuesten Eindrücke der zuvor verschmähten Künstler auf sich wirken lassen. So erging es mir vor einigen Jahren mit BETONTOD, jener Truppe, die meines nüchternen Erachtens nach mit "Viva Punk" und auch wenig später mit "Traum von Freiheit" zwei wirklich ordentliche Alben herausgebracht hat. Seit diesen Erstberührungen haben die (Punk)Rocker aus Rheinberg in regelmäßigen Abständen Dinge an den Fan gebracht, die immer mindestens zwei, drei bombensichere Hits im Gepäck hatten. Leider mogelte sich dazwischen immer ein wenig Mittelklasse, sodass man eher von "Some Killers, Some Fillers" sprechen konnte. Und das trifft auch auf den "Revolution"-Nachfolger "Vamos" zu.
Meister, Eule und Co weichen auch im 28. Jahr nach der Bandgründung (meine Herren!) nicht von ihrer eingeschlagenen Route ab, vermischen deutschsprachigen Hardrock mit – früher mehr, heute weniger – Punk-Elementen und wunderbar melodischer Wut. Man darf sich bei BETONTOD darauf verlassen, dass abermals der Fokus auf Catchiness liegt. Und so überzeugen Nummern wie 'Zusammen', 'Niemals untergehen' sowie das ausgekoppelte 'La Familia' und das sehr interessante Titelstück gleich nach dem ersten Durchgang. Sind das etwa schon die Kandidaten für die nächste BETONTOD-Liveshow? Womöglich, das Zeug dazu haben sie jedenfalls – im Gegensatz zu den eher mittelprächtigen Songs wie 'Boxer', 'Bengalo' oder 'Nie mehr Alkohol'. Und damit wäre auch schon das "Vamos"-Manko angesprochen: Manche Nummern wollen partout nicht zünden und sind von dem, was speziell Früh-Fans damals imponiert hat, leider zu weit entfernt.
Natürlich ist das Meckern auf hohem Niveau, denn "Vamos" ist alles andere als ein Album, das Fans enttäuschen wird. Doch in Ekstase hätte BETONTOD die Fanscharen eher versetzt, wenn etwas mehr raue Wut und Härte ihren Platz gefunden hätte. Textlich zumindest kann man den Jungs – authentisch und ehrlich – keinerlei Vorwürfe machen. Im Endeffekt bekommt wird geliefert, was die Anhängerschaft erwarten durfte. Nur die paar Filler hätten etwas mehr Biss vertragen können.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp