BEYOND FALLEN - As The Spires Fall
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2016
Mehr über Beyond Fallen
- Genre:
- Heavy / Power / US Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- The Arrival
- Return Of The Sky Gods
- As The Spires Fall
- Bodybreaker
- Destroying Reality
- Seven Scorpions
- The Lifeless Grin
- The Great Distance
- Razor Wire Halo
- Hatecrown
US Metal Highlight!
Die Zeit fliegt. Es sind schon wieder etliche Monate ins Jahr gestrichen seit uns BEYOND FALLEN mit der grandiosen "Machines Of Corrpution"-EP erfreut hat. Nun wartet der nächste Longplayer namens 'As The Spires Fall" auf seine offizielle Veröffentlichung. Ein Album, welches den auf der EP eingeschlagenen Weg fortsetzt und sogar noch ein paar neue Facetten der Band aufzeigt. Erneut hat die Truppe aus Pennsylvania neun rattenscharfe Metalgeschosse eingespielt, die in der Schnittmenge zwischen Thrash und US Metal anzusiedeln sind. Erneut erstrahlt der kraftvolle Gesang von Joe Karavis auf allen Nummern des Albums klar und hell wie ein Feuerball. Erneut finden wir in allen Nummern exzellente Hooklines, die einen hohen Wiedererkennungswert mitliefern und erneut ist die Produktion knackig und spritzig.
Es ist schade, dass die Band noch immer ein Schattendasein innehat, denn die Musik beinhaltet alles, was ich gerne hören möchte: Die Gitarren dominieren das Geschehen mit harten, immer auf den Punkt gespielten Riffs und die Rhythmussektion ackert dazu gnadenlos im Hintergrund herum. Darüber jongliert Joe Karavis mit seiner Reibeisenstimme, die unglaublich kraftvoll aus den Boxen springt. Die immer wieder eingestreuten langen Schreie in etlichen Songs werden nicht nur mir das Blut in den Adern gefrieren lassen. Dazwischen gibt es dieses Mal mit 'The Great Distance' eine herzzerreißende Ballade, die mich schon beim ersten Anhören komplett aus den emotionalen Latschen geworfen hat. In diesem Song strahlt die gesamte Band so hell wie nie zuvor. Joe singt im ruhigen Anfang so behutsam und einfühlsam, dass sich automatisch die gesamte Körperbehaarung in Habacht-Stellung begibt. Wenn dann der Chorus ertönt, reckt man automatisch die geballte Faust gen Himmel und singt lautstark mit. Das geht gar nicht anders. Das ist ein Song mit Hymnencharakter, der beispielsweise auch ganz hervorragend auf eine der frühen ICED-EARTH-Scheiben passen würde. Dieser Song alleine reicht eigentlich schon aus, um "As The Spires Fall" zu besitzen.
So rattert der gnadenlose Titelsong mit tollen Gitarrenharmonien im Affenzahn aus den Boxen und verkantet sich unwillkürlich mit heimtückischer Melodieführung im Kleinhirn fest. Ganz anders agiert das eher hackende 'Destroying Reality', welches mit stoischer Rhythmik beharrlich auf den Hörer einwirkt und ähnlich wie 'Razor Wire Halo' erst mit einigen Umdrehungen zu den Highlights des Albums wächst.
Bereits beim ersten Durchlauf sorgt – neben der oben genannte Hymne – vor allem das vorab digital ausgekoppelte 'Hatecrown', für welches es sogar einen Videoclip gibt, für Begeisterung. Messerscharf und mit durchgetretenem Gaspedal hämmert dieser Abschlusssong des Rundlings unbarmherzig Kerben in die Hörmuscheln des Anhörers. Diese Nummer ist die perfekte Symbiose aus Melodie und Härte. Die Reibeisenstimme von Joe ist hier nur das Sahnehäubchen auf dem schlau durchdachten Songwriting. Der von mächtigen "Hate!"-Gangshouts unterlegte Mittelpart wird bei jedem Konzert für ausreichenden Aktionismus im Zuschauerraum sorgen. Wer hier nicht steil geht, hört mit komischen Ohren.
Insgesamt komme ich nicht umhin der Band hier ihre bisher beste Leistung zu attestieren und freue mich, dass das feine Label Underground Power diese Knallerscheibe demnächst offiziell heraus bringen wird.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae