BIRDS OF PREY - Sulfur & Semen
Mehr über Birds Of Prey
- Genre:
- Death Metal/Rock 'n' Roll
- Label:
- Relapse/Rough Trade
- Release:
- 25.01.2008
- Bleed, Blister Or Cum
- Show Him The Ground
- Mentoring The Mongoloids (Return To The Attic)
- Turning Big Rocks Into Little Rocks
- Murder The Homeless/Burn The Upper Class
- Where Black Lungs Don't Breathe
- Lice Halo
- Satisfy The 45
- To My Victims' Families
- Overfucked And Underage
- Liquor Blisters
BIRDS OF PREY sind 'ne Art Relapse-Hausband, bei der man beim Aufzählen der Besetzungsverstrickungen leicht in die Bewusstlosigkeit abrutschen kann. BARONESS, ALABAMA THUNDERPUSSY und BURNT BY THE SUN sowie nicht bei der Krach-Firma untergekommene Kapellen wie BEATEN BACK TO PURE oder MUNICIPAL WASTE heißen weitere Betätigungsfelder der Mitglieder, so dass der Begriff "Super-Group" im Zusammenhang mit den Amis reichlich unangebracht ist.
Die Songs des zweiten Albums "Sulfur & Semen" rappeln so versifft aus den Boxen, wie es das schön fiese Artwork erwarten lässt. Death Metal, etwas Doom, Hardcore-Rudimente und Rock 'n' Roll werden vermengt, und das stinkende Resultat erinnert streckenweise an 'ne schmierige Hinterhof-Variante von GOREFESTs "Soul Survivor" und "Chapter 13". Die Klasse der Holländer verfehlt das US-Quintett dabei allerdings ein ganzes Stück. Es herrscht akuter Mangel an brauchbaren Riffs (man hätte BLACK SABBATH genauer studieren sollen) und Inspiration, so dass die Nummern nie richtig in die Gänge kommen - und das, obwohl die Jungs nicht zu den durchgehend in Midtempo-Feldern rumstreunenden Langweilern gehören. Das Einzige, woran man sich nach Ablauf der Spielzeit erinnert, sind Songtitel wie 'Murder The Homeless/Burn The Upper Class', 'Turning Big Rocks Into Little Rocks' oder 'Overfucked And Underage' und das musikalisch völlig vergurkte 'Where Black Lungs Don't Breathe'. Nicht übermäßig viel, wenn man bedenkt, dass auch dieser Dreher gegen Euros eingetauscht werden muss.
Spätestens nach der dritten Runde, kurz nachdem der Jetzt-setzt-sich-gleich-was-fest-Optimismus der harten Hier-passiert-gar-nichts-mehr-Realität gewichen ist, wird es zu 'ner sehr großen Herausforderung, die Platte noch mal durchzuhören. Freiwillig muss man sich diesem Unternehmen und der Suche nach der bestens versteckten Daseinsberechtigung des Longplayers nicht unbedingt stellen. Sollte es Leute geben, die prinzipiell alle Relapse-Veröffentlichungen kaufen oder nicht wissen, was sie mit ihrem Geld anstellen sollen: zugreifen!
Anspieltipp: Lice Halo
- Redakteur:
- Oliver Schneider