BIRTHDAY MASSACRE, THE - Violet
Mehr über Birthday Massacre, The
- Genre:
- Synthie-Rock
- Label:
- Reporecord (Alive)
- Release:
- 25.10.2004
- Prologue
- Lover's End
- Happy Birthday
- Horror Show
- Violet
- Play Dead
- Red
- Blue
- Video Kid
- The Dream
- Black
- Holiday
- Nevermind
THE BIRTHDAY MASSACRE sehen aus wie eine schwule Version der MURDERDOLLS, geschminkt von MARILYN MANSON, klingen, als ob EVANESCENCE und STATIC-X mit HIM zusammenarbeiten würden und kokettieren mit einem Pseudo-Psycho-Image, das immer zugleich unheimlich trendy bleibt. So weit, so schlecht. Das alles würde im Ansatz nun allerdings gar nicht gegen die kanadische Band sprechen, die mit "Violet" ihr erstes Album vorlegt, wenn es nicht diese zwölf zugehörigen Songs plus Intro wären, die den Gruselfaktor mehr als deutlich erhöhen.
Scheinbar produziert, oder besser: nicht produziert, von dem Typen, der den Job auch bei MINISTRY immer versaut, schmachten und keyboarden sich THE BIRTHDAY MASSACRE durch eine Synthie-Orgie mit Refrain-Gitarren und 80er Melodien nach der anderen, bleiben dabei immer unter einem Grundrauschen begraben, das die auch ansonsten anstrengende Platte zur Nervenzerreißprobe macht, begehen so ziemlich jeden Fehler, den man begehen kann und treten sogar in die Fettnäppchen, von denen andere Bands nicht mal wussten, dass sie überhaupt existieren: Da treffen sich in 'Horrorshow' (passender Titel) DURAN DURAN mit STATIC-X und der WITHIN TEMPTATION-Sängerin zum Kaffeekränzchen, 'Violet' wird dermaßen mit Melodien und Drumcomputerloops zugeschüttet, dass 'Barbie Girl' schon um die Ecke lugt und der 90er-Techno-Pop in greifbare Nähe rückt, bringt aber dennoch eine HOLE-Melodie im Refrain. Dazu kommen ärgerliche Geräusch-Intermezzi und die ständige unterschwellige LINKIN PARK-Referenz ('Play Dead') plus eine "Wir-wollen-ins-Fehrnsehen"-Atmosphäre, die das Ganze zur Tragikomödie macht.
Kurz und schmerzlos: "Violet" ist, trotz der vorhandenen stimmlichen Fähigkeiten von Front-Pretty-Gothic-Girl Chibi (uaaaaaaargh) und einiger teilweise recht nett recycelter Melodien dermaßen übertrieben trendy, emotionslos und unterirdisch schlecht, dass es fast schon wieder als gelungene Parodie durchgehen könnte. Was aus dieser Band wird? Schwer zu sagen. Entweder landen sie direkt in der Versenkung oder spätestens mit der nächsten Platte in den deutschen Charts. Traurig.
Anspieltipps: Nix
- Redakteur:
- Sebastian Baumer