BLACK TOP - Sour Milk
Mehr über Black Top
- Genre:
- Southern Rock/ Blues/ Stoner
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Sonic/ jfk
- Release:
- 17.06.2011
- Never Been
- Lovesick Junky
- Sour Milk
- Keep On Moving
- Big Ego
- Another World
- Rock & Roll Attitude
- Way On Down The Road
- Gravy
- Good Ones
- Don't Come Around
Gut gelaunter Wohlfühlrockrummsssss.
Hier sind drei alte Nordseedrachen unterwegs, die schön weit über den Atlantik schielen können, bis in die Wüste, wo ein langbärtiges Duo seit gefühlten drei Jahrhunderten schon einen Texasbumsrock durch die Staubwolken bellen. Ja, es ist die Rede von solchen Sandpfadfegern wie 'Gimme All Your Lovin' oder 'Sharp Dressed Man', die in der Holländerversion dann ebenso punktiert 'Big Ego' oder 'Good Ones' heißen. Wie es sich ebenso ableiten lässt, überfordern uns hier weder Text noch Melodieführung noch Sologitarreneskapaden.
Nein, BLACK TOP sitzen auf ihrer rostigen Bluesdraisine und pumpen sich mit ihrer Beharrlichkeit durch die rostige Rock'n'Roll-Attitüde. Nackte Haut gibt es natürlich auch, jedoch wohldosiert und mit einem Praxisbezug der weiblichen Brust, der so vielleicht noch nie auf einer Rockplatte bebildert worden ist. Genau das Richtige also für diese bluesig-cremige Daueransage der gehobeneren Art.
Eigentlich hat mann und frau seit dem ersten Ton von "Sour Milk" einen milde lächelnden, nie ausflippenden kleinen Bluesmann mit Fransenjacke und Old Spice auf der linken Schulter sitzen, der sich beharrlich am Hemdflanell festkrallt, sich sogar ein bisschen Zückli in den Metalkaffeebecher schnippst und erstaunlich lange für sein Motel-Bar-Bier braucht. Der regt sich nie auf, kennt auch dieses neumodische Stonerzeug und kann mit Daddy auch ein ernstes Wörtchen reden. Denn auch der ist geneigt, sich anzuhören, was die drei mittelalten Niederländer zu singen haben.
'Big Ego' schwammerlt sich sehr anschmiegsam auf einem weichen
Gitarrentieftonteppich heran und beweist nach den ersten vier Traditionsrockauftakten das Gespür auch für die feinsinnigeren Gefilde. Wer sich daraufhin wieder mit 'Another World' oder auch 'Rock & Roll Attitude' befasst, wird jedoch die übergroße Affinität der Virtuosen zum Schweinerock, zum Dreimanndreiakkord erkennen.
Die im Falle von "Sour Milk" und der langjährigen Musikerfahrung von Mick Hup, Anne-Maarten van Heuvelen und Theo Thumper zu einem kleinen und kurzweiligen Fetzen in der ledernen Geschichte des Southern Rock geführt haben.
Der Gute funktioniert ja bekanntlich überall auf der Welt und zu jeder Jahreszeit. Außer vielleicht in Texas, denn da ist ja immer Sommer ... Die hören dann dort ENYA.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben