BLACKLANDS - A New Dawn
Mehr über Blacklands
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Blacklands Music
- Release:
- 01.02.2013
- Cold Embrace
- Dance Of The Witches
- A New Dawn
- Ocean Of Tears
- Remember Your Time
- I Can Hear Your Heart
- Floating Pictures
- Love Will Never Die
- Memories
- Take
- Power Play
- The Meaning
Eine (unbewusste?) Verneigung vor MARILLION
Was bleibt einer Band, ganz besonders im progressiven Sektor, heute schon anders übrig, als völlig unorthodox ans Songwriting heranzugehen, um sich entscheidend von der Masse abzuheben? Aber wo genau sind die Grenzen zwischen innovativ und übertrieben? Und was hat das alles mit BLACKLANDS zu tun? Nun, das Quintett aus dem Großraum Krefeld/Viersen kann auf der ersten Full-Length-Veröffentlichung definitiv für sich beanspruchen, etwas enorm Eigenständiges erschaffen zu haben, das zwar maßgeblich vom britischen Prog beeinflusst wurde (und hier seien MARILLION als erkennbare Inspiration genannt), durch seine Querschlenker zu metallischen Gitarren und eher abstrakten Strukturen ganz klar neue Wege beschreitet.
Allerdings ist "A New Dawn" dennoch sehr stark an einige Vorbilder aus der progressiven Szene gekoppelt; SYMPHONY X zu Frühzeiten ohne ihre neoklassischen Elemente hört man heraus, wenn die Songs verschleppt werden, wohingegen es auch mal ein paar eher Pop-lastige Varianten sein dürfen, wenn die Melodien deutlicher zum Zuge kommen: Das epische 'Power Play' mit seiner 15-minütigen Laufzeit gleicht diesbezüglich einer sehr abwechslungsreichen Achterbahnfahrt durch die härteren und softeren Sequenzen und könnte das Prunkstück des Albums sein, wären die Übergänge hier etwas flüssiger. Aber auch sonst ist die neoproggige, teils poppige Komponente bei BLACKLANDS nicht verpönt. Die vier Herren samt Frontdame Moja Nardelli öffnen sich allen erdenklichen Sparten der verspielten Musik, legen keinen Wert auf künstlichen Anspruch, lieben aber dennoch das Experimentelle. Dass das Gros der Songs trotzdem enorm kompakt ausgefallen ist, ist ein Verdienst des sehr fokussierten Songwritings, das zwischen allen Ausflügen in die Sub-Sparten nie das griffige Element aus den Augen verliert und den zwölf Kompositionen immer wieder etwas Charakteristisches mit auf den Weg gibt. Beim Titelsong und dem feinen 'Floating Pictures' sind es die Chorus-Hooks, 'Memories' und 'Remember Your Time' sind mit eher vertrackten Arrangements angereichert und 'The Meaning' darf dann auch mal das balladeske Metier antesten - und in keinem einzigen Nebenschauplatz geht die persönliche BLACKLANDS-Handschrift verloren.
Einzig und alleine die Produktion könnte an mancher Stelle noch etwas eleganter sein; doch derartiges sollte an diesem Punkt eher Nebensache bleiben. Sieht man mal vom nicht ganz so souverän gemeisterten Longtrack 'Power Play' ab, ist "A New Dawn" eine richtig starke Prog-Rock-Platte geworden, mit der sich BLACKLANDS problemlos bei den namhaften Szene-Labels vorstellen können.
Anspieltipps: A New Dawn, Ocean Of Tears, Memories
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes