BLUTVIAL - I Speak Of The Devil
Mehr über Blutvial
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Spinefarm Records
- Release:
- 15.07.2009
- Full Moon Possession
- Seethe My Darkness
- Raging Winds
- 1584
- Serpent Procreation
- Dawn Divides The Darkness From The Light
- Our Hallowed Bones
- Hiraeth
Hier wird nicht nur vom Teufel geredet, hier wird auch Teuflisches inszeniert!
Mit richtig gemeinen - ja, richtig gemein ist gemeint - Releases sind die Fans der zweiten nordischen Black-Metal-Generation in den vergangenen Monaten und sogar Jahren nur selten verwöhnt worden. 1349 haben eine solche Richtung eingeschlagen, sie aber mittlerweile verlassen, MARDUK sind in vierlei Hinsicht nur noch eine Kopie ihrer selbst, und auch DARKTHRONE haben sich zu einer berechenbaren Black & Roll-Maschinerie entwickelt, in der die wirklich räudigen Inhalte nur noch selten Platz finden. Umso willkommener sind daher Überraschungsgäste wie etwa die beiden Briten von BLUTVIAL, die sich einfach nur der spartanischen Verrohung der frühen 90er besinnen, unterdessen keine Kompromisse eingehen, aber letzten Endes trotzdem nicht nach Schema F komponieren. Auf ihrem aktuellen Werk "I Speak Of The Devil" inszenieren die beiden Mannen aus Großbritannien wahrhaftig Teuflisches - und das so bösartig und fies, dass selbst verwöhnte Puristen hier rasch aufhorchen sollten!
BLUTVIAL suchen ihr Heil in erster Linie in doomigen, finsteren Midtempo-Riffs, die zwar immer wieder durch schnelle Blasts ausgetauscht werden, in ihrer Wirkung aber derart eiskalt, vielleicht sogar depressiv sind, dass einem schnell ganz anders wird. Im Anschluss an die ungestüme Raserei im Opener 'Full Moon Possession' folgt mit 'Seethe My Darkness' bereits einer dieser Tracks, deren schleppend zähe Riffs einen hypnotischen Schleier um die Ohren legen, sie verwirren, angreifen, bedrohen, zwischenzeitlich zum Bersten bringen, dann aber wieder majestätisch ausklingen und ihre erhabene Präsenz in jeder Sekunde auskosten und zelebrieren. Wahnsinn, wie es möglich ist, so viel Effekt in so wenig Fragmente zu legen, und wie es den Briten gelingt, mit leidlich bekannten Elementen etwas Frisches zu inszenieren. Gekonnt, fraglos!
"I Speak Of The Devil" zeichnet sich in der Folgezeit weiterhin als ein sehr abwechslungsreiches Album aus, geprägt von steten Tempowechseln und raschen Breaks zwischen Funeral Doom und spartanischem Schwarzmetall. Mit 'Dawn Divides The Darkness From The Light' und 'Serpent Procreation' hat die Band derweil zwei Abrissbirnen vom heftigsten Format in der Tasche, abgelöst von fast schon epischen Finster-Prozessionen namens '1584' und 'Hiraeth', die beide den 10-Minuten-Wall überschreiten. Und immer wieder taucht man ein, tief hinab in die farblos-faszinierende Welt der Verrohung, einmal mit massiver Gewalt, dann wieder schicht und langsam eingeleitet. Doch eines haben alle acht Tracks von "I Speak Of The Devil" gemeinsam. Sie haben Klasse und zudem die Atmosphäre, von der eine solche Scheibe erst zehrt. Puristen und Freunde des nordischen Rohmetalls - diese Band hat eure Aufmerksamkeit verdient!
Anspieltipps: Full Moon Possession, Dawn Divides The Darkness From The Light, Hiraeth
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes