BULLETRIDE - Oblivion
Mehr über Bulletride
- Genre:
- Hard Rock / Alternative Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Timezone
- Release:
- 12.06.2015
- The Rising
- Spitfire
- Centerfold
- White Devil
- Ashes To Ashes
- Broken
- Oblivion
- Little Lies
- Home
- Blood For Blood
- Gone Baby Gone
- Bulldozer
Starker, abwechslungsreicher Rockmix!
Na, wer wird denn gleich so tiefstapeln? Wieso denn "Oblivion"? Das vorliegende Album sollte auf keinen Fall in Vergessenheit geraten! Aber eines nach dem anderen. Da dies mein Erstkontakt mit der Band ist, könnte ich mir vorstellen, dass es dem einen oder anderen da draußen ähnlich geht, darum kurz ein paar Worte zur Band. BULLETRIDE ist eine junge Kapelle aus Osnabrück, die uns gerade ihr zweites Album kredenzt. Laut eigener Aussage ist das jetzt genau das, was sie machen wollen. Na, das ist zum ersten schön und zum zweiten gibt es dann keine Ausflüchte mehr, wenn ich sage, dass "Oblivion" wirklich gut ist! Osnabrück ist ja nicht gerade die Musikhauptstadt der Republik, aber BULLETRIDE setzt den Westen Niedersachsens ruck-zuck auf die Musiklandkarte.
Wer nun denkt, wir haben es mal wieder mit einer typisch deutschen Rockband zu tun, die vor sich hin-seichtelt, meint zwar abfangs, richtig zu liegen, denn die ersten 70 Sekunden von "Oblivion" sind so typisch deutscher Radiorock, dass ich beinahe die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte, aber dann: Es macht sich große Verwunderung breit, die Fünf springen direkt in den Hard Rock und kombinieren das erst im Refrain wieder mit dem vorhersehbaren Alternative Rock, der aber ebenfalls gut gemacht ist. Dazu ein echtes Gitarrensolo und kein Alibi-Gesäusel. Cooler Opener, aber noch lange nicht das Ende der Überraschungen. Schon an zweiter Stelle flanken sie über den Trennzaun zum Metal. 'Spitfire' ist ausgesprochen heftig und zeigt, dass BULLETRIDE gar nicht radiokompatibel sein will, es aber kann, wenn es drauf ankommt. Aber hier wollen die Herren R-O-C-K-E-N!
Danach wird es nicht minder abwechslungsreich und die Band vernordet sich weiterhin im härteren Rock, abgesehen von ein paar Ausnahmen. Harte Highlights wie 'White Devil', 'Oblivion', 'Blood For Blood' und 'Bulldozer' warden von Alternative-Rock-Tracks flankiert, von denen das schöne 'Ashes To Ashes' heraussticht und das spät platzierte 'Gone Baby Gone' an U2 erinnert. Deplatziert scheint mit die Streicherballade 'Broken' in der Mitte der Scheibe. Abwechslung ja, aber die nimmt der Scheibe den Drive. Zumal später mit 'Home' noch ein balladeskes Stück folgt, das ich im übrigen als stärker empfinde, auch weil es den Rocklevel nicht auf null senkt. Außerdem gibt es mit 'Little Lies' einen Rockstandard, der kompositorisch hinter den anderen Liedern klar zurückbleibt.
"Oblivion" ist ein bemerkenswertes Album, das irgendwo zwischen Hard Rock und Metal steht und gerne mal Richtung Alternative schielt. Das macht die Band ausgesprochen geschickt und liefert dadurch ein spannendes Album ab, das mit ein paar kleinen Schönheitsfehlern noch Luft nach oben lässt, aber BULLETRIDE schon in die erste Liga der deutschen Bands katapultiert. Übrigens hat die Band zwei Gitarristen und schmückt sich live it einem dritten. Das würde ich gerne mal sehen, vielleicht geht ja abwechselnd einer Bier holen. Ich höre jedenfalls nicht, wozu man hier drei Sechssaiter braucht. Aber das liegt sicher nur an meinem umgeschulte Ohr. Beim nächsten Durchgang höre ich nochmal genau hin. Macht nämlich echt Spaß, das Ding.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger