CARELESS - Transit
Mehr über Careless
- Genre:
- Rock
- Release:
- 11.04.2007
- Being Me
- Serve!
- Seek
- Again
- Hollow
- Observatory
- Electric Generation
- Retreat
- Sniper
- Silent Water
- Respiration
- Echoes
- Invincible
- Youth
"Unbekümmert durchgehen". So könnte man CARELESS' "Transit" auf Deutsch übersetzt umschreiben. Und irgendwo trifft's auch den Nagel auf den Kopf, denn die Frankfurter Combo verwurstet diverse Einflüsse zu einem abwechslungsreichen Rockpotpourri. Dabei bringt es der vierzehn Tracks umfassende Rundling auf eine Spielzeit von 55 Minuten. Will heißen, dass im Drei- bis Viereinhalb-Minutentakt die locker-flockigen Tracks eure Lauschlappen streicheln.
Ein bisschen Gothic Rock à la DANZIG ('Being Me'), die rotzig-rockige Attitüde von GUN ('Serve!'), das grungige Flair von PEARL JAM auf ihrem "Ten"-Meisterwerk ('Seek'), das sind nur einige von vielen Einflüssen, die das Quintett wie ein Schwamm aufgesaugt und in Tröpfchenform auf die einzelnen Songs verteilt hat. Man merkt den Jungs an, dass sie sich mit Rockgeschichte gut auskennen. Die Zitate werden immer wieder in die Songs eingeflochten und lassen das Ganze in eine Art "Rock-Jeopardy" ausarten. 'Hollow' könnte in dem Fall problemlos auf dem "London Calling"-Klassiker von THE CLASH vertreten sein. Dieses Spiel könnte man auf jeden Song ummünzen, denn irgendwie kommen sie einem alle bekannt vor. Das ist aber auch nicht schlimm, denn man kann sich auf dem Silberling wie in einem Fotoalbum verlieren und in Erinnerungen schwelgen.
Hinzu kommt, dass die Truppe, bestehend aus Christian Jasnau (Gesang), Martin Keller (Gitarre), Tomas Mrvos (Gitarre/Mandoline), Frank Konhäuser (Bass) und Sebastian Kraus (Schlagzeug), ihr Handwerk gut versteht. Dabei ist vor allem Christian mit einem sehr variablen und abwechslungsreichen Organ gesegnet, das den Hörer direkt in den Bann zieht. Ferner ist noch das Gitarrenspiel von Martin hervorzuheben, der mit entrückten Soli (sofern er dazu die Gelegenheit bekommt) punkten kann. Dabei fiedelt er sich nicht ins Nirvana, sondern spielt wie ein Richie Sambora (BON JOVI) auf den Punkt genau das, was der Song in dem Moment benötigt.
Nun muss die Truppe nur noch an ihren Liveauftritten arbeiten, da dabei die Magie des Silberlings (zumindest beim Auftritt im "Elfer") nicht ansatzweise rüberkommt. Wenn die Jungs ein bisschen lockerer werden und nur einen Bruchteil der Stimmung von "Transit" bei ihren kommenden Auftritten vermitteln, dann steht CARELESS eine rosige Zukunft bevor. Wer die musikalische Untermalung für den nächsten Fotoabend braucht, kann sich auf der Homepage für kleine Euronen mit dem Silberling eindecken. Im übrigen sollte noch hinzugefügt werden, dass die Scheibe mit einem coolen Cover und Booklet ausgestattet ist, was bei Eigenproduktionen nicht unbedingt die Regel darstellt.
- Redakteur:
- Tolga Karabagli