CEMETERY OF SCREAM - Prelude To A Sentimental Journey
Mehr über Cemetery Of Scream
- Genre:
- Gothic
- Label:
- Hammer Muzik
- Time Is Shadow
- Haila
- In The Cemetery Garden
- The Ray Of Cry
- Overcall
- The Chess At The Foot Of The Mountain
- Cult
- A Game Of Chess
- Colder Than Ever
- The Hourglass
- Towards To The Final Cosciousness
- Bridge To A Desert
- Fall
- When The Sun`s Born Red
Ein für mich bislang unbeschriebenes Blatt sind CEMETERY OF SCREAM aus Polen. Die beiden bisherigen Veröffentlichungen „ Melancholy“ (1995) und „Deepression“ (1997), sowie eine Mini-CD und einen Beitrag auf einem „Beauty In Darkness“-Sampler von Nuclear Blast habe ich total verschlafen. Ein Grund dafür mag das Herkunftsland des Fünfers sein, da ich immer noch mit dem Vorurteil lebe, dass vieles aus Osteuropa einfach nicht den hiesigen Qualitätslevel erreicht. Ich bekenne mich schuldig, hier einem kapitalen Fehler zu unterliegen.
Angefangen beim exquisiten Artwork des Silberlings, entführen uns CEMETERY OF SCREAM mit ihrem teils verträumten, teils aggressiven Gothic/Death Metal Mix auf eine Reise voller musikalischer Überraschungen.
Angefangen beim extrem facettenreichen Gesang, der mal düster grunzend mal säuselnd einschmeichelnd aus den Boxen tönt, über die chameleonhaftige Instrumentalisierung der insgesamt 14 Songs, fasziniert mich dieser Tonträger mit jedem neuerlichen Spin in meinem Player mehr.
Das orientalisch anmutende „Time Is Shadow“ eröffnet den Reigen, bevor „Haila“ mit treibend verspielten Gitarren und einem rhythmisch ausgelegten Keyboardteppich erfreut. Die fesselnde Gesangsmelodie erinnert dabei an folkloristische Elemente und gibt dem Song einen tanzbaren Charakter. Mit dem gesprochenen „In The Cemetery Garden“ leiten die Jungs das herrlich mitreißende „The Ray Of Cry“ ein. Tolle Hooks, schöner Chorus, der sich sofort ins Ohr fräst und eine großartige Sangesleistung machen diesen Song zu einem ersten Highlight des Albums. „Overcall“ geht dann erstmal etwas zügiger zur Sache. Galoppierende Rhythmik und eine größtenteils tiefergelegte Lunge bestimmen das Bild. Trotzdem hören wir auch hier wieder herrliche Melodien.
„Cult“ entzückt dann mit orientalischer Romantik. Vor allem der klare, tiefe Gesang vermag mich zu überzeugen. Schön auch, wie die Polen hier beweisen, wie flexibel man mit Keyboardsounds agieren kann. Die zwischendurch eingeflochtenen Growls lockern das Gesamtbild um ein weiteres Mal erfrischend auf. Toll. Im gleichen Stil folgt „The Game Of Chess“. „Colder Than Ever“ variiert dann mit schnellen Gitarrenläufen, die für mich etwas druckvoller produziert sein könnten. Anyway, man kann nicht alles haben.
Stampfend schleppt sich „The Hourglass“ durch meine Lauscher und lädt unwillkürlich zum bangen ein. Die Melodie des nachfolgenden „Bridge To A Desert“ ist zwar zuckersüß, aber gleichzeitig auch so ohrwurmig, dass ich den Song gleich 4 Mal nacheinander hören mußte.
Warum das vorletzte Stück „Fall“ im Booklet komplett ignoriert wird, entzieht sich meiner Kenntnis. An der Qualität des flotten Rausschmeißers kann es jedenfalls nicht liegen, entlässt es den Hörer doch rockig, bevor das finale „When The Sun`s Born Red“ sphärisch das endgültige Ende markiert.
Anspieltipps : „The Ray Of Cry“, “Bridge To A Desert“, „Haila“ und „ Colder Than Ever“
- Redakteur:
- Holger Andrae