CIDESPHERE - Interment...
Mehr über Cidesphere
- Genre:
- Melodic Death
- Label:
- Hammer Muzik
- Deepscar
- Catastrophe
- Towards The Endless Insanity
- Unprecious Memories
- Last To Numbness
- Tragic End
- Demise Of Sincerety
- Breathless
- Interment...
Die Metalszene in der Türkei ist größer, als man als durchschnittlich informierter Mitteleuropäer vielleicht glauben mag. Besonders in den letzten Jahren tauchen vermehrt junge und hungrige Bands aus der Versenkung auf. Im Jahre 1999 gründeten sich die Death Metaller CIDESPHERE und kamen ein Jahr später mit ihrem ersten Demo an. Demo Numero zwei (2002) verschaffte ihnen schließlich einen Deal mit dem türkischen Label Hammer Muzik. Soviel zum bislang noch nicht allzu umfangreichen Werdegang der fünfköpfigen Band.
CIDESPHERE mischen schwedischen Melodic Death mit Death Metal amerikanischer Prägung, was ein recht brachiales Gewitter ergibt. Handwerklich gibt es absolut nichts auszusetzen und neben der aggressiven Schlagseite der Songs geht man auch recht variabel zu Werke. Und dennoch klingt "Interment..." trotzdem nur wie ein Album unter Vielen. Das kann man CIDESPHERE aber eigentlich gar nicht mal zum Vorwurf machen, denn von einem Debütalbum kann man ja nun sicherlich auch noch nicht ein so hohes Maß an Eigenständigkeit erwarten. Die Songs sind zum Großteil nach dem selben Strickmuster aufgebaut, was sicherlich für ein wenig Gleichförmigkeit sorgt. Dafür ist die Produktion erste Sahne und somit pustet "Interment..." den Hörer mit wuchtiger Heavyness gegen die Wand.
Das abgehackte Riffing erinnert mich nicht selten an AMON AMARTH, während das starke Growling bis in unterste Gurgeltiefen vorstößt. Bei zwei Songs ('Demise Of Sincerety' und 'Breathless') ertönen kurzzeitig weibliche Vocals, die in schönem Kontrast zu den rüden Growls stehen. Lustigerweise scheint Sänger Oral (passender Name, nech?) gerade bei diesen Stücken besonders aggressiv seine Stimmbänder zu malträtieren. Es gibt auch zwei rein instrumentelle Stücke. 'Last To Numbness' ist ein kurzes Instrumental, das durch die getragene und majestätische Melodie ein wenig Black Metal-lastig herüberkommt. Der ganz am Schluss stehende Titeltrack ist dann ein langsam ausklingendes, besinnliches Outro. Bei den restlichen sieben Songs gibt's dafür aber ordentlich auf die Zwölf.
Das Einspielen der Drumparts musste übrigens von einem Sessionmusiker übernommen werden, da der reguläre CIDESPHERE-Schlagwerker Bülent zu der Zeit gerade seinen Wehrdienst ableisten musste. Zu mäkeln gibt's an den Drums trotzdem überhaupt nichts.
Zeit für ein kleines Fazit. "Interment..." ist eine solide Death Metal-Scheibe, die musikalisch alle Anforderungen an ein Todesbleialbum erfüllt. Das klingt alles sehr ordentlich, ist aber trotzdem nur gängiger Melodic Death ohne Besonderheiten, da sticht kein Element besonders heraus und es bleibt nicht wirklich etwas für längere Zeit hängen. Ob CIDESPHERE mit so einem zwar guten, aber noch lange nicht herausragenden, Album angesichts der scheinbar schier übermächtigen Konkurrenz etwas reißen können, sei mal dahingestellt. Als Grundstein für weitere und größere Heldentaten ist "Interment..." jedoch schon mal ziemlich vielversprechend.
Wer sich die Scheibe zulegen möchte, kann dies über die Labelseite http://www.hammermuzik.com tun. Der Preis beträgt günstige 10 Euro, wobei da die Kosten für den Versand per Luftpost sogar schon drin enthalten sind. Da kann man durchaus zugreifen...
Anspieltipps: Catastrophe, Towards The Endless Insanity, Demise Of Sincerety
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer