CLANROCK - Out Of Ashes
Mehr über Clanrock
- Genre:
- Folk Rock / Metal
- Label:
- Nibelung / PKS
- Between The World
- Foggy Dew
- Wave
- Essegkrou
- Stop The Feeling
- Point Of No Return
- Empty Spaces
- Priest
- Rommelpott
- Bullet, Fire Or Lance
- Burn For Love
- Time Seller (Bonustrack)
- The Flower (Bonustrack)
CLANROCK sind eine Band aus Luxemburg, die früher unter dem Banner EVERYDAY ZULU unterwegs war und damals dem Vernehmen nach stilistisch eher dem Lager der Ethno-Musik angehörte. Inzwischen hat man sich, wie der Bandname und das mit einem keltischen Vogelornament versehene Coverartwork verraten, in Richtung Celtic Folk umorientiert, den man mit deutlicher Metal-Schlagseite darbietet.
"Out Of Ashes" enthält zehn Eigenkompositionen, zwei luxemburgische Volkslieder, die dann auch in Letzeburgisch dargeboten werden, was den Stücken 'Essegkrou' und 'Rommelpott' einen besonders eigenen Charme verleiht. Dazu gibt's ein Remake des irischen Traditionals 'Foggy Dew', bei dem CLANROCK aufgrund der typisch gälischen Melodien und der Instrumentierung mit Tinwhistles und Sackpfeifen doch ein wenig an CRUACHAN erinnern. Woody Bruns tiefe, etwas raue, aber dennoch melodische Stimme tut ein Übriges, um die Band imaginär in einen irischen Pub zu versetzen. 'Essegkrou' klingt mit seinen Dudelsack-Parts, den monotonen Riffs und auch gesanglich durch die dem Deutschen sehr ähnliche Muttersprache und die Art von Sprechgesang recht eindeutig nach Bands wie IN EXTREMO. Songs wie 'Wave' oder die schöne Rockballade 'Stop The Feeling' wecken Erinnerungen an klassische, ebenfalls mit dezenten Folkelementen arbeitende Rockbands wie JETHRO TULL oder HIGHLANDER. Bei 'Point Of No Return' geht man auch mal fast völlig unfolkige Wege, neben keyboardgetränktem 70ies Heavy Rock gibt's nur einige Flöten-Zwischenspiele, die dann doch noch einen gewissen keltischen Touch einbringen. Bei 'Empty Spaces' bewegt man sich ebenfalls auf den Pfaden von Bands wie URIAH HEEP oder gar HAWKWIND, was der Band ziemlich gut zu Gesicht steht. Das coole Querflöten-Solo bei 'Priest' ist eine sehr deutliche Hommage an Ian Anderson von JETHRO TULL. Hier ist man zwar keine wirkliche Folk-Rock-Band mehr, sondern eher eine Classic-Rock-Band mit Folkelementen, aber das ist ja eigentlich egal. Die Songs gehen weitestgehend sehr gut ins Ohr und man muss ja nicht jede Band in eine enge Schublade pressen.
Insgesamt kann man feststellen, dass wir es hier mit einer Band zu tun haben, die mit ihrem Mix aus Heavy Metal, Hardrock und Celtic Folk wirklich Spaß macht. Was jedoch auffällt ist, dass ihnen eine wirklich homogene Synthese nur bei den erwähnten Traditionals gelingt. Bei ihren eigenen Songs ist das Element Hardrock dominant, die Folk-Komponente spielt eine eher untergeordnete Rolle und taucht bisweilen nur in kurzen instrumentalen Passagen auf. Mich persönlich stört das aber überhaupt nicht, im Gegenteil, denn zu dominante Folklore-Parts können auf Dauer auch nerven. Clanrock finden hier einen sehr guten Mittelweg, weshalb ich "Out Of Ashes" der Gemeinde der Anhänger von Folk Rock, Folk Metal, Medieval Rock etc. ohne weiteres empfehlen kann. Aber auch Fans des klassischen Rocks der Siebziger, der mit heavy Riffs und sphärischen Synthies bestückt ist, sollten mal ein Ohr riskieren, sofern sie durch Ausflüge in Folkgefilde mit entsprechenden Instrumenten nicht stören.
Wie im Hause Nibelung Records derzeit scheinbar üblich, erscheint die CD im großen Digipack (ca. 13 x 14 cm), der dem Design einer Gatefold-Vinylscheibe nachgebildet ist. Sieht klasse aus, leider enthält das schön bebilderte Booklet keine Texte und keine Infos zur Band. Aber mit 13 Songs und einer Spielzeit von 65 Minuten gibt's dafür inhaltlich sehr viel fürs Geld.
Anspieltipps: Foggy Dew, Essegkrou, Burn For Love, Priest
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle