COLD FUSION PROTOTYPE - Omega
Mehr über Cold Fusion Prototype
- Genre:
- Symphonic / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Pangalactic Records
- Release:
- 29.01.2016
- Theater Of War
- Along With The Black Tide
- Wastelands Arise
Guter Melodic Death mit deutlichen Schwächen bei den Vocals.
"War is coming!", so lautet das Bandmotto der Stuttgarter COLD FUSION PROTOTYPE, die aktuell mit der EP "Omega" ihr erstes Lebenszeichen veröffentlichen. Gegründet wurde das Bandprojekt bereits im Jahr 2005 von Mastermind Crait Cynetic, doch es sollte ganze zehn Jahre dauern, bis sich die ersten musikalischen Ideen zu der nun hier vorliegenden EP verdichten sollten. Unterstützt wurde Crait dabei im Studio erst einmal nur von Gitarrist Tobias Eikmeier, bevor der Frontmann für die anstehenden Konzerte im Januar 2016 auch die übrigen Posten der Band besetzte. Wer das Lineup inzwischen vervollständigt, ist aktuell noch nicht bekannt, doch es wirkt alles so, als würde die Band mit dem vorliegenden Silberling so richtig durchstarten wollen.
Textlich hat sich Crait dabei getreu dem eingangs erwähnten Motto einer dystopischen Vision der Zukunft verschrieben, in der die Menscheit an den Rand der Vernichtung gedrängt wurde. Dementsprechend heftig geht es dann auch auf der musikalischen Seite zu, wo insbesondere Melodic Death Metal der Marke DARK TRANQUILLITY oder HYPOCRISY das Gesamtbild dominiert. Auffällig sind dabei vor allem die Keyboards und Streicher, die oftmals stark an das Frühwerk von DIMMU BORGIR erinnern und innerhalb der insgesamt drei Songs extrem präsent sind. Hinzu kommt noch eine gute Portion Industrial-Anleihen, die vor dem textlichen Hintergrund der Scheibe natürlich Sinn machen.
Alles ins allem ist den Stuttgartern damit eine sehr gefällige Mischung gelungen, was bereits der Opener 'Theater Of War' eindrucksvoll unter Beweis stellt. Hier gibt es starke Gitarren-Riffs und tolle Melodien, die von den mächtigen und fast schon epischen Keyboards ins richtige Licht gerückt werden. Insgesamt wirkt der Track fast eher wie ein Teil eines Soundtracks, was natürlich perfekt zum textlichen Konzept der Scheibe passt. Und auch mit übrigen beiden Songs 'Along With The Black Tide' und 'Wastelands Arise' unterstreichen Crait und sein Mitstreiter Tobias, dass sie auf instrumentaler Ebene problemlos mit den Größen der Szene konkurrieren können. Eigentlich könnte "Omega" also locker die höchsten Punkteränge anvisieren, wären da nicht die leider extrem schwachen Growls. Gerade im Death Metal ist es ja keine Seltenheit, dass die Sänger stimmlich nicht unbedingt mit Szenegrößen wie Peter Tägtgren mithalten können, positioniert man die Vocals aber geschickt im Gesamtsound, dann kann man solche Schwächen auch recht leicht kaschieren. Das gelingt den Stuttgartern auf ihrem Debüt leider nicht. Hier liegen die Growls ganz vorne im Mix, was nicht nur die eklatanten Schwächen ganz klar zum Vorschein bringt, sondern auf lange Sicht auch den Hörgenuss deutlich mindert.
So bleibt "Omega" alles in allem leider eine sehr zwiespältige Angelegenheit. Rein instrumental betrachtet, könnten die Stuttgarter locker in der Spitze der deutschen Melo-Death-Szene mitmischen, doch die schwache Gesangsleistung bringt das ansonsten sehr stimmige musikalische Konzept komplett ins Wanken. Wenn hier für die nächste Platte nachgebessert wird, dann reicht es auch locker zu einer deutlich besseren Gesamtnote, doch aktuell ist die hier vorliegende EP leider nur gutes Mittelmaß.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs