CORPUS CHRISTII - PaleMoon
Mehr über Corpus Christii
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 20.03.2015
- Far Beyond The Light
- Under Beastcraft
- The Greath Death
- Eternal Bliss
- Last Eclipse
- Being
- Night Of Flaming Hatred
- From Darkness To Total Blackness
- Livid Night
- Carving A Light In Me
Wiedererstarkt und überzeugend!
Die Geschichte von CORPUS CHRISTII ist von vielen Höhen, aber eben auch von einigen Tiefen gezeichnet. Die Portugiesen haben gerade auf dem letzten Album einige Federn lassen müssen und wirkten in kreativer Hinssicht ausgelaugt und gesättigt. Seit "Luciferian Frequencies" sind nun aber schon vier Jahre ins Land gezogen, die man intensiv genutzt hat, um sich neu zu sortieren und die Akkus neu aufzuladen. Mit "PaleMoon" präsentiert sich die zum Trio gewachsene Combo nun wieder in alter Form, ohne dabei allzu weit vom typischen Kurs abzuweichen. Doch die Bösartigkeit der zehn Nummern ist wieder intensiver spürbar, die Südeuropäer kommen wieder klarer auf den Punkt, und alles in allem ist das Erscheinungsbild der nunmehr siebten Scheibe wieder viel ambitionierter. Insofern ist die verhältnismäßig lange Pause auch im Nachhinein abgesegnet!
"PaleMoon" ist eine der offensivsten Veröffentlichungen im CORPUS CHRISTII-Katalog, was sich schon in den Auftaktminuten außerordentlich deutlich bemerkbar macht. Die Band hat ihre Grundaggression wiederentdeckt. Dennoch besitzt das Album eine auffällige Dramaturgie, die nun aber von viel raueren Sounds flankiert wird. Immer noch findet man ein paar melodische Einsprengsel, die aber heuer nur in einer unregelmäßigen Taktung ins Material einfließen. Hymnische Sounds, wie sie beispielsweise in ÄLivid Night' auffindbar sind, bleiben die Ausnahme, das grimmige, gemeine Antlitz des Black Metals steht stattdessen wieder klarer im Vordergrund.
Dennoch: An Intensität mangelt es der Scheibe auch bei aller basischen Herangehensweise nicht, denn nicht nur die klangliche Aufbereitung ist überzeugend, auch die vokale Darbietung lässt keine Wünsche übrig und untermalt lediglich das infernalische Treiben, welchem man in 'Eternal Bliss' und 'Night Of Flaming Hatred' wohl am stärksten nachkommt. Von pathetischen Versatzstücken, wie sie gerade die portguiesische Szene mit ihren gelegentlichen Gothic-Referenzen des Öfteren pflegt, ist auf "PaleMoon" nichts zu spüren. Eine gewisse Theatralik bleibt zwar bestehen, weil innerhalb der rauen Fassade allerhand Raum für finstere Emotionen bleibt. Aber die Platte bleibt ihrer ausdrucksstarken, fiesen Natur treu und folgt den Ursprüngen des Bandsounds, der selten so bestimmend und fokussiert war wie auf diesem Album.
Nach einer kurzen Denkpause und einem nicht ganz so überragenden Werk präsentieren sich die Portugiesen nun wieder in Bestform. "PaleMoon" macht die kleinen Ausrutscher aus der jüngeren Vergangenheit mit einem Schlag wieder vergessen!
Anspieltipps: Night Of Flaming Hatred, Under Beastcraft, Livid Night
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes