ENCLAVE - New Age Disorder
Mehr über Enclave
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 29.10.2016
- The Infiltration
- Capitalypse Now!
- Mediocy
- Shades Of War
- New Age Disorder
- Austrian Thrash Command
- Cannibal Cops
- The Aftermath
Als hätte sich nichts verändert!
Was habe ich mich seinerzeit gefreut, als meine ENCLAVE-Jungs ihr neues Album ankündigten! "United Desperations" liegt zwar schon stolze viereinhalb Jahre zurück – für eine junge Band eigentlich eine viel zu lange Zeit – und trotzdem ist das ENCLAVE-Debüt immernoch ein gern gesehener Gast in meinem CD-Player. Geboten wurde damals hochtraditionsreicher und durch und durch sympathischer Thrash Metal der geliebten Bay-Area-Schule mit einem leichten Schwenker in die deutschen Ruhrpott-Gefilde. Ebenso abwechslungsreich wie messerscharf agierten damals die Songs und bereiteten mir große Freude. Entsprechend hoch war die Spannung, was Album Nummer zwei, das auf den Namen "New Age Disorder" hört, nun mit sich bringen würde.
Gott sei Dank, es hat sich nichts verändert! Der saftige Thrash-Metal-Sound mit leichtem, aber wirklich leichtem Kraftmetall-Charme ist auch Anfang 2017 gegeben. Die Texte heben immer noch den Zeigefinger, die Wut, Brutalität und Variabilität, mit denen sich die Österreicher damals äußerst beliebt machten, ist auch jetzt noch vorhanden. Schuster, bleib' bei deinen Leisten - zum Glück hat die allzu lange Wartezeit den ENCLAVE-Sound überhaupt nicht beeinflusst. Heuer sind es vor allem 'Capitalypse Now!', 'Shades Of War' sowie die massiven Brecher 'Austrian Thrash Command' – das ist mal 'ne Ansage! - und 'The Aftermath', die Lust, Laune und vor allem deftige Nackenschmerzen bereiten. Heuer ist es abermals der wuchtige, aber nicht allzu aufgedonnerte Sound, die markanten Riffs und das straighte Element, mit denen ENCLAVE abermals auftrumpfen kann. Hinzu kommt das genretypische Artwork, womit der tolle Gesamteindruck wieder einmal gegeben ist.
In Anbetracht der aktuellen, weltpolitischen Situation sind die "New Age Disorder"-Titel natürlich zweideutig zu sehen und haben bei allem Wortwitz einen ernsten Unterton, den man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Ebenso sollte man die Energie und die "Jetzt erst recht"-Attitüde der Jungs nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn das Gesamtspiel aller Faktoren ist es summa sumarum, das "New Age Disorder" zu einem bockstarken Album des Thrash-Metal-Sektors macht. Basta!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp