FLYING COLORS - Second Flight: Live at the Z7
Mehr über Flying Colors
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- Mascot Label Group (rough trade)
- Release:
- 13.11.2015
- Overture
- Open Up Your Eyes
- Bombs Away
- Kayla
- Shoulda Coulda Woulda
- The Fury Of My Love
- A Place In Your World
- Forever In A Daze
- One Love Forever Colder Months
- Peaceful Harbor
- The Storm
- Cosmic Symphony
- Mask Machine
- Infinite Fire
Superb auch auf der Wohnzimmer-Bühne!
Zweites Studioalbum - zweites Livealbum. Kann man so machen, aber nicht mit jeder Band. Die FLYING COLORS können das sehr wohl, wie sie auf "Second Flight: Live at the Z7" erneut demonstrieren. Die Supergroup mit Neal Morse, Mike Portnoy, Steve Morse, Dave LaRue und Casey McPherson schafft es bekanntlich nicht so oft auf Tour, weshalb die meisten Fans sich das Live-Erlebnis nach Hause holen müssen. Wer diese Ansammlung begnadeter Musiker schon einmal live erleben durfte, weiß erstens, wie grandios das ist und zweitens wie gut die erste Live-DVD diese Gänsehaut-Atmosphäre einfangen konnte. Womit die Kaufempfehlung quasi auch hier mit der Ankündigung der Veröffentlichung im Raum stand, zumindest für eingefleischte Fans.
Jeder Freund von Live-DVDs wird mir zustimmen, dass neben Ton und Bild auch die Bandchemie und die Spielfreude einen großen Teil des Reizes solcher Scheiben ausmachen. Das Songmaterial der FLYING COLORS ist sowieso größtenteils erstklassig, da gibt es wenig Befürchtungen. Auch bei den anderen Parametern steht schon nach wenigen Augenblicken mit "Second Flight" fest, dass es hier keinen Grund zur Klage gibt. Da funktionieren sowohl die knackigen Rocker wie 'Open Up Your Eyes' oder 'Forever In A Daze' als auch pathosgeschwängerte Tracks wie 'Bombs Away' oder das unendlich geniale 'Cosmic Symphony' mit einem Bass-Solo, das zum unterunterbrochenen Zungeschnalzen verdammt. Selbiges tut man natürlich auch, wenn ein Steve Morse seiner Gitarre einen so wunderbaren Sound entlockt, wie es andere Musiker auf ihren Studioveröffentlichungen nicht hinbekommen, Mike Portnoy sich abreagieren darf wie zu Traumtheater-Zeiten oder Neal Morse den Testen amtlich zusetzt. Darüber hinaus werden die Songs des ersten Albums teilweise leicht modifiziert, so dass wie beispielsweise das Feeling von 'Shoulda Coulda Woulda' ein gänzlich anderes ist und dem Song ein komplett anderes Gesicht verpasst.
Wenn das alles schon so gut ist, könnte man die Besprechung ja hier auch beenden, oder? Nicht ganz, denn an zwei weiteren Fronten machen die FLYING COLORS so gut wie alles richtig. Zum einen ist das der Spannungsbogen der Show, die gelungen durch beide Alben führt und die Angelegenheit in Windeseile verstreichen lässt, und zum anderen ist es der fantastische Klang dieses Konzertfilms. Es fällt mir wirklich schwer, aus dem großen Arsenal der Rock-DVDs im Stegreif ein paar Konkurrenten in dieser Disziplin zu finden. Mit beeindruckender Transparenz, aber auch dem entscheidenden Druck macht der zweite Flug eine mustergültige Figur auf der heimischen Anlage.
Unter dem Strich noch einmal für diejenigen, die schwer von Begriff sind: "Second Flight: Live at the Z7" ist mindestens genau so gut wie "Live in Europe" und hat sich in Windeseile in den höchsten Etagen meiner All-Time-Konzert-DVD-Charts festgespielt. Wer mit dem überdrehten bzw. angeproggten Pop-Rock der FLYING COLORS auch nur ansatzweise etwas anfangen kann, MUSS hier kaufen. Am besten im 2-CD/Blu-ray Format.
- Redakteur:
- Nils Macher