FOSSILS - Flesh Hammer
Mehr über Fossils
- Genre:
- Instrumental Noise Rock/ Bass Drum Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Indisciplinarian Music
- Release:
- 03.03.2014
- Carnivore Arrest
- Critical Mass
- Pelvis Crust
- Lard Obstacle
- Cat Stalker
- Filet Horizon
- Stun
- Spamtastic
- Flesh Pillar
- Crackhorse
Dänischer Fleischhammer ohne Schminke und Schmuh und mit Suchtpotential.
Das stimmt! Dieses Album ist ein Statement! Seht, hört, dafür ist die Bassgitarre und ist das Schlagzeug erfunden worden! Beide nämlich klingen so, als würden sie gleich aus ihren Nieten und Nähten platzen, als würden ihre Nerven zerfasern, als wäre der Leibhaftige daselbst hinter ihnen her. Was mit 'Carnivore Arrest' beginnt - dem pissigen Teilstatement für eingesperrte oder einzusperrende Fleischkauer - wird brüllend, ruppig, biestig mit 'Critical Mass' fortgeführt, wird mit 'Pelvis Crust' letztlich zu einem Inferno. Ja, hier geht’s ums Fleisch, ums Wesentliche, und damit um das, was von keinem Lebewesen der Welt kontrollierbar ist.
Eine knappe halbe Stunde im Vollkontakt mit den beiden Instrumente, die eigentlich mal für die Struktur und die Linie in Rock- und Metalbands zuständig waren. Nun sind sie emanzipiert, aus dem Hintergrund nach vorn gerückt und beweisen, wie es sich anhören kann, wenn nach jahrelangen Beiwerkjahren für all die Frontleute und Saitenposer die Energie unkontrolliert austritt. Natürlich hat das alles hier eine wohlgezeichnete Struktur und Linie, aber natürlich brauchen die beiden Dänen auch nur im Schnitt zwei Minuten, um ihre Tiraden in die wackelige Umgebung zu dreschen.
Und wenn ich dabei zuhöre, wie Drummer Per Silkjaer seine Felle, nein, das Fleisch weichklopft, nein drischt, dann wird mir ganz warm am Knie. Denn da liegt gerade das Zuckzentrum meines fleischigen Leibs. Beim entrückten punktgenauen Spiel des Bassisten Per Tornby tun sich dann gleich noch mehrere weitere Hitzequellen auf.
'Filet Horizon' fühlt sich so an, wie wenn Du nach zwei Stunden viel zu wenig Schlaf vollkommen verpeilt durch den Flur stürzt, sich an den viel zu nahen Wänden entlang tastest, um dann zu bemerken, dass das Klo abgeschlossen ist. Zurück, zurück, Wasser trinken, aber 'Spamtastic' wirft einen zurück, treibt Dich in die Verzweiflung. Zum Glück, denkst Du Dir beim Anfangsgeklimper von 'Flesh Pillar' – um dann von der nächsten Salve überrollt zu werden. Kannst Du denn nicht einfach mal abschalten, vergessen, was gestern war? Was war denn gestern? Ach... diese FOSSILS waren da und nach drei Minuten hattest Du die Contenance verloren und bist wie die anderen Leute alle zu 'Crackhorse' ausgeflippt.
Der Schritt zurück zum Wesentlichen, zum Fleisch, zum Hammer, ist ein Schritt nach vorn. Wer kann, geht sich diese beiden Rothäute bitte leibhaftig ansehen. Und wacht am nächsten Morgen zermartet und zerzaust auf.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben
