G/Z/R - Plastic Planet
Mehr über G/Z/R
- Genre:
- Neo Thrash
- Label:
- TVT
- Catatonic Eclipse
- Drive Boy, Shooting
- Giving Up The Ghost
- Plastic Planet
- The Invisible
- Séance Fiction
- House Of Clouds
- Detective 27
- X13
- Sci-Clone
- Cycle Of Sixty
BLACK SABBATH-Urbasser Geezer Butler ist unbestritten einer der Besten und Einflussreichsten seines Fachs. Sein Spiel hat unzählige Viersaiter inspiriert und er gilt zusammen mit MAIDENs Steve Harris als zupfende Ikone der späten Siebziger und frühen Achtziger. Dass der gute Mann nicht nur böse Riffs rocken, sondern sie einem auch infernalisch in die Fresse dreschen kann, bewies er mit seinem Soloausritt "Plastic Planet" und der dazugehörigen Band G//Z/R, für deren Microposten er keinen Geringeren als FEAR FACTORY-Brüllpapst Burton C. Bell gewinnen konnte. Alleine die Namen der beteiligten Musiker ließen seinerzeit die Erwartungen hin zu etwas brachialeren Rhythmen gehen. Dass aber im Endeffekt solch heftige Detonationen wie zum Beispiel 'Catatonic Eclipse' herauskommen, hätte wohl niemand gedacht. Selbst heute noch bringt mir diese Nummer fast den Schädel zum Bersten, dermaßen brutal und mörderisch groovend schlagen Geezer und seine Mannen zu. Burton bringt eine Leistung, die nahtlos an die frühen Veröffentlichungen seiner Hauptband anknüpft und beweist auf "Plastic Planet", dass er weitaus mehr kann als einfach nur voluminös zu plärren.
Auf "Plastic Planet" gibt es auch ruhigere Töne. Zumindest das fast schon hypnotische und verstörende 'Cycle Of Sixty' lässt den killenden Reigen bewusstseinsverstört ausklingen. Es regiert überwiegend das heftigste Butler-Brett, das die Welt jemals vernommen hat. Gewissermaßen die stilistische Ehe ihrer beiden Hauptakteure Geezer und Burton C. Bell, beziehungsweise deren Hauptbrötchengeber. Es herrscht schon mal die Doublebass ('Detective 27'), mal fühlt man sich sogar an die stoische Minimalität RAMMSTEINs erinnert ('Drive Boy, Shooting'). Und manchmal bricht sogar die Neo-Thrash-Harke absolut durch (das MACHINE HEAD-mäßige 'Giving Up The Ghost' oder der schnelle und immens heftige Titelsong). Und das absolut bösartige 'Séance Fiction' ist in seiner Intensität fast dem SABBATH-Klassiker 'Black Sabbath' ebenbürtig. Burtons Gesang bleibt auf "Plastic Planet" überwiegend melodisch, wobei mir vor allem die mehrstimmigen Passagen sehr gut gefallen. Die bekommt man von diesem Schrank ja eher selten zu hören.
Der Sound der Scheibe ist brutal wie Sau. Die Drums orientieren sich an OZZYs "Ozzmosis"-Trümmerhaufen und wuchten ohne Ende. Die Axtfraktion pumpt aus allen Rohren und sorgt für automatisches Kopfschütteln in vertikaler Ausrichtung. Geil, geil, geil! "Plastic Planet" ist ein Killer in Reinkultur, der völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Wer mal Bock auf groovende Brutalität in the vein of the old FEAR FACTORY, MACHINE HEAD und der verstörenden Wirkung uralter BLACK SABBATH hat, kann mit diesem Geheimtipp nicht viel falsch machen.
Anspieltipps: Catatonic Eclipse, Detective 27, Giving Up The Ghost, Plastic Planet, Sci-Clone, Séance Fiction
- Redakteur:
- Alex Straka