GAVIN PORTLAND - IV: Hand In Hand With Traitors, Back To Back With Whores
Mehr über Gavin Portland
- Genre:
- Hardcore/Doom/Punk
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- We Deliver The Guts/Cargo
- Release:
- 12.02.2010
- Pig Iron
- Lungs Of Brass And Leather
- February
- Dead Ends
- Seven Coils
- Holy Terror, Hidden Hand
- Sea Wolves
- Droughtbringer
- Temptest
- Of Millstones
Ein Album mitten aus der isländischen Wirtschaftskrise!
Die Isländer GAVIN PORTLAND, um Schreihals Kolli, landeten 2006 mit ihrem Debut "III: Views Of Distant Towns" (nach zwei Selbstveröffentlichungen) bereits ihren ersten großen Schlag und wurde als "eines der wichtigsten (Post-)Hardcore-Alben eines Newcomers" betitelt. Album Numero vier ist vor allem eines: ein Befreiungsschlag.
Die Wirtschaftskrise ließ auch leider Gottes Island nicht aus. So musste sich ihr bisheriges Label 12 Tonàr vom Markt zurückziehen und GAVIN PORTLAND, ohne Geld und Label, ebenfalls. Aber nur fast!
Die Isländer fackelten nicht lange und nahmen in nur einer Woche (!) "IV: Hand In Hand With Traitors, Back To Back With Whores" in Eigenregie auf. Es dürfte daher selbstverständlich sein, dass "IV:..." sehr dumpf daher kommt, jedoch auch kontinuierlich brachial, wie der Opener 'Pig Iron' mit seinen angehauchten NWOBHM-Licks in bester Manier beweist. Doch so soll es nicht weitergehen. Mit 'Seven Coils', 'Droughtbringer' und 'Temptest' (mit angelehntem METALLICA-Intro) wird der Vorhang für Ausflüge ins Zerbrechliche, Doomige gehoben. Sehr getragen und düster schreiten die längsten Songs der Platte voran, mit leichtem Emocore-Touch. 'February', auch 'Dead Ends' kommen wiederum sehr punkig daher. Mit einer Spielzeit von in der Regel um die zwei Minuten je Track, bietet sich natürlich nicht sehr viel Zeit, um den Song künstlerisch wie von der Aussage her zu fassen... 'Nen Schluck länger hätten die Werke gerne sein können, um noch mehr Aussagekraft zu vermitteln.
Was das Album schwierig macht, ist die Variabilität der Songs: Jeder Track geht in eine andere Richtung. Ob Hardcore, Doom, Punk oder Indie - alles ist vertreten, aber nicht für sich stark (und lang) genug, um zu überzeugen. GAVIN PORTLAND transportieren auf "IV:..." jedoch echte Gefühle, das ist der große Pluspunkt der Scheibe. Um technisch versierte Musik geht es hier nur sehr sekundär, eher tertiär. Mit neuem Label bleibt nun die Hoffnung auf ein weniger verstimmtes, vorallem griffigeres Nachfolgewerk.
Anspieltipps: Pig Iron, Dead Ends, Tempest
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke