GOOD CHARLOTTE - Youth Authority
Mehr über Good Charlotte
- Genre:
- Pop Punk
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Kobalt
- Release:
- 15.07.2016
- Life Changes
- Makeshift Love
- 40 oz. Dream
- Life Can't Get Much Better
- Keep Swingin'
- Reason To Stay
- Stray Dogs
- Sticvk Your Guns Interlude
- The Outfield
- Cars Full Of People
- WAR
- Moving On
- Rise
Aufgeblähte Popmusik!
Es waren sicherlich nicht wenige, die einmal tief Luft holen mussten, sich dann aber tierisch freuten, dass die Ära des Chewing-Gum-Punk-Rock mit dem vorzeitigen Abgang von BLINK 182 und ihren Kollegen von GOOD CHARLOTTE endlich ein Ende hatte. Umso unangenehmer wird es aber genau für die hier Angesprochenen im aktuellen Jahr der Comebacks. Bereits vor einigen Monaten feierten Travis Barker und Co. ihre Rückkehr ins Business mit einem ziemlich klebrigen Pop-Punk-Album, das zwar die altbekannte Hookline-Dichte aufbieten konnte, musikalisch aber eigentlich nicht mehr wirklich relevant erschien. Viel schlimmer sieht es allerdings noch bei der Reunion von GOOD CHARLOTTE aus: Wähnt man sich nach dem Genuss der ersten beiden Tracks des neuen Albums dank einiger griffiger Melodien in bekannter Umgebung, muss man mit wachsender Spielzeit immer deutlicher Abstand von "Youth Authority" nehmen. Denn die Jugend ist in diesem Fall erwachsen geworden, und das tut der Band und dem Sound gar nicht gut.
Die neue Scheibe hat nicht nur eine Tempodrosselung für die drastische Leistungsminderung eingebaut, sondern die 13 Stücke mit so viel Pomp und Pathos bestückt, dass die Musiker fürchten müssen, nicht selber daran zu ersticken. Die meisten Melodic-Rock-Scheiben haben mehr Charakter und Substanz als dieses Album, selbst wenn sie sich lediglich auf Rezitierungen stützen. Und gerade in der zweiten Albumhälfte, in der man sich mit aller Macht zwischen Boygroup-Feeling und Mainstream-Zwang behaupten möchte, stürzt "Youth Authority" vollkommen ab und lässt sich von poppigem Geschwurbel beherrschen, das mit dem seinerzeit noch wirklich anständigen Songwriting rein gar nix mehr am Hut hat. Vielleicht hätte man das Album unter anderem Namen auf den Markt bringen sollen, denn der vermeintliche Reifeprozess, den GOOD CHARLOTTE hier durchleben möchte, hat schon fast satirischen Wert.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes