GRIND INC. - Lynch and Dissect
Mehr über Grind Inc.
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Bastardized Recordings / Al!ve
- Release:
- 21.05.2010
- Stillborn Paradise
- Lynch And Dissect
- Beyond Recognition
- Damned To Vengeance
- Praise The Light
- Unasked Heirs
- Decimate
- Forced To Consume
- Debate From Within
Rüdes Gebolze mit technischem Anspruch.
Der technische, ultrabrutale Death Metal hat in den vergangenen Monaten einen herben Dämpfer bekommen. Gründe? Ursachen? Nun, der Markt ist derzeit nicht mehr so überfüllt wie noch vor drei, vier Jahren, hat sich gewissermaßen gesund geschrumpft, dabei aber auch scheinbar alles wegradiert, was seinerzeit Rang und Namen hatte - oder zumindest einen nennenswerten Album-Release. Während man also in der stillen Kammer auf die in der Ferne noch kaum sichtbaren neuen Scheiben von HATE ETERNAL, MORBID ANGEL und Co. wartet, sollte man seinen Blick auf den hiesigen Underground richten, wo mit der GRIND INC. eine wirklich lohnenswerte Alternative zur Debatte steht.
Nach drei ordentlichen Platten schien aber auch hier zunächst eine ungewisse Zukunft ins Haus zu stehen: Als Thomas Strater im vergangenen Jahr als zweiter Vokalist das Bandgefüge verließ, musste die Band eine schwere Entscheidung treffen. Man entschloss sich schließlich dazu, den Scream-Part nicht zu ersetzen und als Quartett weiterzuarbeiten, was sich beim Songwriting zum neuen Album "Lynch And Dissect" bereits sehr deutlich bemerkbar macht - und das nicht immer positiv!
Gerade in den ersten Songs haben GRIND INC. mit einigen monotonen Passagen zu kämpfen, die in erster Linie auf das einspurige Gesangsbild zurückzuführen sind. Grunter Christoph macht zwar an sich einen ganz anständigen Job, kann jedoch auch nicht vermeiden, dass die einstige Bonus-Nuance an vielen Stellen schmerzlich vermisst wird, sei es nun als Weckruf oder einfach nur als Kontrastpunkt. Flotte Nummern wie 'Stillborn Paradise' und der Titelsong bleiben somit gute Ware, aber eben auch nicht mehr. Interessant wird es allerdings erst zur Mitte, wo die Band dann auch mehr Breaks einwirft und das Tempo wesentlich flexibler gestaltet. Technischer Stoff wie 'Damned To Vengeance' oder 'Praise The Light' treffen schon eher in Schwarze, auch wenn hier noch ab und an einige kleine Längen integriert sind. Zum Schluss kommt "Lynch And Dissect" dann aber doch noch richtig in Fahrt: 'Decimate' und vor allem das brutale 'Forced To Consume' offerieren Gemetzel der allerfeinsten und anspruchsvollen Sorte und bringen die Band wieder dorthin, wo man sie zuvor noch im Gedächtnis hatte.
Am Ende siegt damit zwar dennoch die Gewissheit, dass der vierte GRIND INC.-Longplayer nicht an das starke "Sudden State Of Hate" (2008) heranreicht, aber ebenso der Eindruck, dass die brutale Szene noch lange nicht am Ende ist. Auch wenn "Lynch And Dissent" nicht der dementsprechende Urknall ist!
Anspieltipps: Praise The Light, Forced To Consume
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes