HANGAR-X - Ohne Einsatz kein Spiel
Mehr über Hangar-X
- Genre:
- Deutschrock/Punkrock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Burnout Records/Soulfood Music
- Release:
- 30.05.2014
- Kopf Durch Die Wand
- Ohne Einsatz Kein Spiel
- Gefangen
- Zu Weit Gedacht
- Mit Dem Wind
- All Die Jahre
- Mein Wort
- Jetzt Oder Nie
- Lass Uns Fallen
- Limit
- Nicht In 100 Jahren
- Siehst Du Es Nicht
- Du Kannst Es Auch
- Alles Anders
Was lange währt, wird unendlich langweilig!
Wären die Burschen von HANGAR-X aus der Steiermark mit ihrem Zweitwerk getreu dem Motto "Weniger ist oft mehr!" verfahren, dann würde dieses Review sicherlich anders aussehen. Ein kurzes, knackiges Minialbum mit fünf oder sechs Stücken aus "Ohne Einsatz kein Spiel" und mein Fazit wäre wahrscheinlich wohlwollend positiv ausgefallen. Leider aber hat besagter Silberling eine zweistellige Anzahl an Stücken und so treten spätestens ab der Hälfte die Mankos zu Tage, die meinen Daumen tendenziell der Schwerkraft folgen lassen müssen – nach unten.
Der Anfang beginnt gut, sogar vielversprechend. Es fällt der satte und druckvolle Sound auf, der zusammen mit einfach strukturierten harten Deutschrock-Nummern gut zündet. So im Vorbeilaufen beim ersten Durchhören war ich echt geneigt zu sagen "Jawohl, das passt!". Nachdem ich mir dann aber bei den nächsten Runden die Mühe gemacht habe, etwas genauer hinzuhören und mich auf Feinheiten konzentriert habe, wurde schnell deutlich, warum das Quartett aus Steyr dann doch nicht aus dem aktuellen Deutschrockbrei meilenweit heraussticht wie mir das Albuminfo weiß machen möchte, sondern in dieser zähflüssigen Pampe leider nur den angebrannten Bodensatz bildet. Jungs, ich bin echt versucht zu behaupten, dass es nicht einmal ihr schafft, euer Werk komplett am Stück anzuhören, ohne euch vor Langeweile gequält zu fragen, warum haben wir eigentlich 14 Mal das gleiche Stück aufgenommen?
Gut, das mag etwas übertrieben sein, aber ab der Hälfte hatte ich latent das Gefühl immer und immer wieder die gleichen Stücke mit zigfach selbstkopierten Gesangsmelodien hören zu müssen. Die Tatsache, dass das solide Schlagzeuggrundgerüst dabei vor Ideenlosigkeit nur so strotzt, haben die 14 Songs auch nicht unbedingt interessanter gemacht. Es spricht sicher nichts dagegen, wenn man seinem Stil treu bleiben und Experimente außen vor lassen möchte, sich aber so konsequent in die Belanglosigkeit zu manövrieren, muss nun wirklich nicht sein.
Ich will hier auch nicht noch weiter draufhauen, sondern als Fazit einfach loswerden, dass zu Anfang das Licht am Ende des Tunnels deutlich erkennbar war, nach der Hälfte der Schalter aber kurz und schmerzlos von der Band selbst auf AUS gestellt wurde. Schade eigentlich! Fans von gradlinigem Deutschrock hätten hier sehr gut auf ihre Kosten kommen können. So bleibt mir nur die Empfehlung auszusprechen: Unbedingt zu zweit anhören, so könnt ihr euch in der zweiten Albumhälfte gegenseitig wachhalten!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Oliver Kast