HARVEST (NL) - Northern Wind
Mehr über Harvest (NL)
- Genre:
- New Art Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Red Phone Records / Just For Kicks
- Release:
- 30.01.2015
- Into The Void
- It All Becomes Clearer
- This Day
- Northern Wind
- Sending Signals
- Something`s Changing
- Under The April Sky
- Shadows Behind The Lilacs
- Rush
- Tonight
Art Rock mit bezaubernder Sängerin!
Female-fronted Bands sind derzeit mächtig en vogue. In den Neunzigern gab es schon mal eine solche Phase, in der Kari Rueslatten (THE THIRD AND THE MORTALl) und Anneke von Giersbergen (THE GATHERING) die Metalwelt verzauberten. Heute sind sie gemeinsam mit Liv Kristine (LEAVES' EYES) als THE SIRENS unterwegs und füllen die Konzertsäle.
Das spanisch-niederländische Quintett HARVEST verfügt mit Monique van der Kolk ebenfalls über eine extrem bezaubernde Sängerin, deren Stimme mich fatal an Julianne Regan von ALL ABOUT EVE erinnert. Diese britische Combo hatte mich mit ihren ersten beiden Alben Ende der Achtziger völlig in ihren Bann gezogen, konnte diesen Zauber im weiteren Verlauf ihrer Karriere aber leider nicht aufrecht erhalten.
Für HARVEST ist "Northern Wind" bereits das dritte Album. Die nur einminütige Pianonummer 'Into The Void' gleich zu Anfang erzeugt die erste Gänsehaut. Der Übergang in das folgende 'It All Becomes Clearer' ist fließend aber spürbar, denn plötzlich lösen elektronische Sounds den warmen Klang des Klaviers ab. Eine Seite von Harvest, die mir persönlich nicht so gut gefällt. 'This Day' ist dann Gott sei Dank wieder organischer und geht ganz gut nach vorne. Monique zeigt, dass sie sich auch im Rock (Nein, hier ist nicht das Kleidungsstück gemeint!) zu Hause fühlt. Das Titelstück schlägt in die gleiche Kerbe: Kuschelrock meets Artrock. Der verschachtelte Mittelteil samt Pianosolo lässt aufhorchen.
Ich möchte jetzt nicht jedes Stück aufdröseln, aber ich denke, man sieht, wo der Hase lang läuft. HARVEST hat das Potenzial, gleichsam Freunde von Rock, Prog und Pop Musik zu begeistern, indem die Niederländer einfach tolle Songs schreiben, die von einer großartigen Sängerin so interpretiert werden, dass sie unter die Haut gehen. Für mich persönlich ist dies eines der ersten Highlights 2015, auch wenn "Northern Wind" insgesamt wohl zu unspektakulär ist, um am Ende des Jahres noch ganz oben dabei zu sein. Zumal die neue STEVEN WILSON-Scheibe ja bald kommt. Warum arbeitet der eigentlich nicht mal mit einer Sängerin wie Monique van der Kolk zusammen?! Das Ergebnis wäre sicher atemberaubend!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Alexander Fähnrich