IDOLS ARE DEAD - Mean
Mehr über Idols Are Dead
- Genre:
- Melodic Groove Thrash
- Label:
- Scarlet Records / SPV
- Release:
- 18.02.2008
- This Is Not The End
- Let's Do It
- Dance With The Devil
- Pain For Sale
- Dirt
- It's So Easy
- The Name Of My Rage
- Proud To Be Sick
- Twiggy
Eine interessante neue Band haben die Italiener von Scarlet Records da mal wieder in ihrem eigenen Land aufgetan. Ein Großteil der Mannschaft, die seit einem Jahr unter dem Namen IDOLS ARE DEAD firmiert, hat zu Beginn der Neunziger schon mal als ELECTROCUTION zusammen Death/Thrash Metal fabriziert. Die Härtegrade von damals erreicht man heute nicht mehr. Das nun vorliegende Debüt-Album "Mean" enthält eher eine moderat-melodische Spielart des Thrashs, wie man sie auf dem "Black Album" von METALLICA hören kann. Hinzu kommen Einflüsse von CORROSION OF CONFORMITY zu "Blind"-Zeiten und der "Vulgar Display Of Power"-Phase von PANTERA. Die im Info groß angekündigte Moderne mit Verneigungen in Richtung TRIVIUM und BULLET FOR MY VALENTINE ist zwar wahrnehmbar, spielt aber keine besonders große Rolle im Gesamtklangbild. So haucht "Mean" einem harten, treibenden und doch entspannt groovender Sound neues Leben ein, den man schon vermissen begann. Damit haben IDOLS ARE DEAD eigentlich schon gewonnen, zumal die Jungs ihr Metier souverän beherrschen.
Die präzisen, druckvollen und mächtig rockenden Gitarrensalven tragen Songs, die überwiegend im gehobenen Midtempo gehalten sind. Die angenehm volle, sonore und leicht angeraute Stimme von Frontmann Mana verleiht der Musik zusätzlich Ausdrucksstärke und Atmosphäre. Die Rhythmusgruppe legt unter das Ganze einen soliden, warmen Klangteppich, der sich trotz etwas gewöhnungsbedürftigem Schlagzeugsound als durchaus tragfähig erweist. Die Qualität der einzelnen Kompositionen kann grundsätzlich ebenfalls überzeugen, auch wenn IDOLS ARE DEAD in diesem Punkt schon noch reifen müssen. Die im Grunde begrüßenswerte Frische und Unbekümmertheit hat nämlich auch zur Folge, dass die Songs oft nicht genügend klare Akzente setzen und die Abwechslung insgesamt ein bisschen kurz kommt. So kompakt und auf den Punkt wie im prächtig nach vorne marschierenden Smasher 'Let's Do It' oder beim in den Strophen TESTAMENT-lastigen 'Pain For Sale' präsentieren sich die Jungs eben nicht immer.
Trotz der genannten Kritikpunkte ist "Mean" ein sehr gelungener Einstand geworden, der Lust auf mehr von dieser Band macht. Wenn IDOLS ARE DEAD in Zukunft dafür sorgen, dass sich ihre Stücke nicht ganz so ähnlich sind, und es der Truppe gelingt mehr Hits von Kaliber 'It's So Easy' zu schreiben, könnte was ganz Großes dabei heraus kommen. Wer oben genannte Referenz-Alben in seiner Sammlung hat, wird aber auf jeden Fall auch schon seinen Spaß mit diesem Debüt haben. Tut schon gut, mal wieder eine schön erdig-raue und doch eingängige Platte zu hören, die meilenweit entfernt ist von den beiden großen musikalischen Übeln unserer Zeit: Kitsch und Stumpfsinn. IDOLS ARE DEAD sollte man also unbedingt im Auge behalten.
Anspieltipps: Let's Do It, Pain For Sale, It's So Easy
- Redakteur:
- Martin van der Laan