ILLUMINATE - Grenzgang
Mehr über Illuminate
- Genre:
- Dark Wave/Gothic/Pop
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Gallery (Indigo)
- Release:
- 28.10.2011
- Hinab
- Mein Leben Ohne Mich
- Kapitel 1:Neubeginn / Gemeinsam
- Kapitel 1:Neubeginn / Neuland
- Kapitel 1:Neubeginn / Traum Meines Lebens
- Kapitel 2:Krise / Nebenrolle
- Kapitel 2:Krise / Morgen Ein Stück Weiter
- Kapitel 2:Krise / Lauf, Wenn Du Kannst
- Kapitel 3:Katastrophe / Götterdämmerung
- Kapitel 3:Katastrophe / Am Rande Des Seins
- Kapitel 3:Katastrophe / Ausgezählt
- Kapitel 3:Katastrophe / ...Zurück Nach Oben
Pathos, Pop und große Melodien für ein Bad im Meer der Emotionen.
Nach einer längeren Veröffentlichungspause meldet sich ILLUMINATE mit einem Konzeptalbum zurück. Schon nach den ersten Takten ist klar, dass sich hier stilistisch nichts verändert hat. Nach wie vor bewegt sich die Musik zwischen schwermütigen balladesken Kompositionen und poppigen Liedern, die lyrisch dicht an der Schlagergrenze vorbei rauschen. Aber das ist zugegebenermaßen nicht neu und soll daher nicht erneut in den Mittelpunkt der Kritik gerückt werden. Stattdessen soll der Blick auf die erfreulichen Facetten von "Grenzgang" gelenkt werden, das insgesamt wieder ein sehr melodisches Album ist, das mit emotional ansprechenden Keyboardpassagen berührt, dabei aber zuweilen durch den Einsatz der E-Gitarre auch härtere Töne anzuschlagen vermag.
Eine aufgeweckte Nuance verleiht das Akkordeon dem Stück 'Traum meines Lebens', das zwar durch die weiblichen Lyrics etwas schulmädchenhaft klingt, mit seinem poppigen Grundton in Verbindung mit dem bereichernden Einsatz der E-Gitarre aber etwas von der zuckrigen Süße verliert. 'Nebenrolle' hingegen, ein Stück mit dramatischen Zügen, überzeugt durch die Verwendung von volltönenden Orchesterpassagen, die jedoch nicht zuletzt mit dafür verantwortlich sind, dass die Komposition Gefahr läuft, vom Pathos überflutet zu werden.
Mit einer orientalischen Note sorgt Track neun mit dem Titel 'Götterdämmerung' hingegen für eine erfrischende musikalische Wende. Ohne dominierende Keyboardklänge, dafür mit ausgereifterem weiblichen Gesang und unter der Führung der E-Gitarre hebt das rockige Arrangement sich aus dem Gesamtwerk positiv ab und ist damit vielleicht die stärkste Nummer der Scheibe.
Insgesamt wird auf "Grenzgang" einmal mehr die Fähigkeit von Johannes Berthold und seiner Truppe deutlich, ergreifende Melodien in wabernde Klangteppiche zu spinnen. Wer diese pathetische Art von Musik liebt, wird auch auf dem neuen ILLUMINATE-Werk emotional ergriffen und findet genügend Gelegenheiten, sich in ein melancholisches Tal herabziehen zu lassen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Erika Becker