IMPERIUM DEKADENZ - Dis Manibvs
Mehr über Imperium Dekadenz
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Seasons Of Mist
- Release:
- 26.08.2016
- In Todesbanden
- Only Fragments Of Light
- Still I Rise
- Dis Manibvs
- Pantheon Spells
- Vae Victis
- Volcano
- Somnia
- Pure Nocturnal Rome
- Seikilos
Fünfter Streich der Black-Metal-Epiker aus dem Schwarzwald.
Die deutschen Schwarzmetaller von IMPERIUM DEKADENZ sind innerhalb des hiesigen Undergrounds wohl eine der meistbeachteten Bands der letzten Jahre, immerhin prophezeien Kritiker den Jungs schon seit den letzten beiden Scheiben "Procella Vadens" und "Meadows Of Nostalgia" das Potential für den ganz großen Durchbruch. Bewahrheitet haben sich diese Vorhersagen für das Duo aus dem Schwarzwald bisher allerdings noch nicht wirklich, denn trotz Konzerten auf einigen namhaften Festivals gilt das bisherige Werk von Vespasian und Horaz weiterhin eher als Geheimtipp. Ein Umstand, der sich vielleicht mit dem mittlerweile fünften Langspieler "Dis Manibvs", der dieser Tage veröffentlicht wird, endlich ändern könnte.
Musikalisch bleiben sich die beiden kreativen Köpfe hinter IMPERIUM DEKADENZ auch im zwölften Jahr des Bestehens weiterhin treu und setzen bei den zehn neuen Kompositionen wieder auf ausladende Arrangements und die typische schleppende Melodieführung. Bestes Beispiel ist hier schon der eigentliche Opener 'Only Fragments Of Light', der direkt auf das Intro 'In Todesbanden' folgt und der den Hörer auf eine rund achtminütige Tour durch wunderbar finstere Klanglandschaften einlädt. Fast schon erinnern die beiden Deutschen mit ihren epischen Melodiebögen ein wenig an den großen Quorthon und seine epochalen BATHORY-Meisterwerke, wobei diese Parallele sicher auch durch die sehr klassische Produktion der gesamten Scheibe begünstigt wird, die mich persönlich sehr an das Epos "Twilight Of The Gods" erinnert.
In Kombination mit der handwerklich herausragenden Performance von Vespasian und Horaz enstehen so insgesamt sieben großartige Schwarzmetall-Hymnen, die nur von den stimmungsvollen Zwischenspielen 'Pantheon Spells', 'Somnia' und dem bereits erwähnten 'In Todesbanden' unterbrochen werden. Doch bei all der wunderbaren Epik kann ich mich trotzdem nicht des Eindrucks erwehren, dass dem Material insgesamt auch ein paar rauere Ecken und Kanten ganz gut getan hätten. Neben dem deutlich rasanteren 'Pure Nocturnal Rome', dessen messerscharfe Riffs munter im klassischen skandinavischen Schwarzmetall wildern, bewegen sich alle Songs auf "Dis Manibvs" in ähnlichen musikalischen Regionen, wodurch sich leider mit zunehmender Spielzeit und vor allem nach mehreren Hördurchläufen auch einige Abnutzungserscheinungen breit machen.
Natürlich bleibt das alles Kritik auf höchstem Niveau, denn handwerklich gehören die Schwarzwälder auch dieses mal wieder zur absoluten Spitze der deutschen Black-Metal-Szene, weshalb ich für die neue Scheibe auch allen Anhängern von epischen Melodien im schwarzmetallischen Gewand nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen kann. Trotzdem könnte die Gleichförmigkeit des Materials ein Grund dafür sein, dass dem Duo auch mit dem fünften Langspieler der ganz große Durchbruch auf nationaler und internationaler Ebene verwehrt bleiben wird.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs