INCAGE - Out Of Cage
Mehr über Incage
- Genre:
- Heavy Grunge
- Intro
- Fucker Of The Town
- My Mind
- Ouzo & Tea
- Night At The River
- Burning Pleasure
- Plastic Tree
- Sweet Home
- Understand
- Sign Of Freedom
- Misery
- Face The Crowd
So lobe ich mir das: erst einmal schön Material sammeln und an sich selber arbeiten, bis der Sound ausgereift und konkurrenzfähig ist, und erst dann mit dem ersten Album vorstellig werden. INCAGE aus Walleshausen haben sich in den letzten jahren genügend Zeit gelassen, um einen eigenständigen Sound zu finden, ihre musikalischen Fähigkeiten durch unzählige Gigs erweitert und den richtigen Moment abgewartet, ihr Debüt "Out Of Cage" auf den Markt zu bringen.
Und es war wirklich genau passend, dass man die Jungs jetzt aus dem Käfig gelassen hat, denn die Musik auf "Out Of Cage" ist wirklich sehr, sehr geil. Heavy Grunge nennt die Band das, was sie hier in insgesamt elf Nummern (+ Intro) auf die Beine stellt, und natürlich werden bei einem solchen Begriff auch schnell Erinnerungen an eine Stadt im Nordwesten der Vereinigten Staaten wach. Das stört INCAGE indes wenig, denn obwohl zweifelsohne viele Parallelen zu Seattle-Ikonen wie NIRVANA und PEARL JAM auszumachen sind, so ziehen die Jungs schlussendlich doch ihr eigenes Ding durch, welches einerseits nicht ganz so punkig ist wie Kurt Cobain's ehemalige Truppe, andererseits aber auch in Sachen Melodie mehr zu bieten hat. Zudem hätte es halbwegs optimistische Kompositionen wie 'Plastic Tree' Anfang der Neunziger bei den eben genannten Gruppen ganz bestimmt nicht gegeben.
INCAGE klingen erwachsen, keine Frage, sie haben die verschiedenen Einflüsse aus Rock, Grunge und, was so manchen Riff anbelangt, teilweise auch aus dem Metal-Bereich sehr gut kombiniert und so ein homogenes Gesamtprodukt erschaffen, welchem es weder an Groove noch an Hooklines mangelt. Gut die Hälfte der Songs bleibt nämlich schon nach dem ersten Hörern kleben, während ruhige und experimentellere Nummern wie 'Sign Of Freedom' und 'Face The Crowd' sich später ebenfalls in ihrer vollen Pracht entfalten. Dass die Band dabei immer wieder für eine Überraschung gut ist und selten vorhersehbar klingt, darf natürlich nicht vergessen werden und ist vielleicht sogar das Hauptmerkmal, welches die Band von ihrer nationalen Konkurrenz unterscheidet.
Auf jeden Fall muss man dem Trio attestieren, ein wirklich starkes Debüt abgeliefert zu haben, mit welchem man vor gut zehn Jahren locker einen Plattendeal bekommen hätte. Verdient hätten INCAGE ihn heute aber definitiv auch ...
Anspieltipps: Ouzo & Tea, Night At The River, Plastic Tree, Sign Of Freedom, Face The Crowd
- Redakteur:
- Björn Backes