INDIAN HANDCRAFTS - Creeps
Mehr über Indian Handcrafts
- Genre:
- Stoner Rock / Sludge
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Sargent House
- Release:
- 02.10.2015
- Down At The Docks
- It's Late Queeny
- Murderers For Hire
- Brothers Underground
- Maelstorm
- Snake Mountain
- The Divider
- Degenerate Case
- Rat Faced Snorter
Sludge-Schmutz, aber keine echte Magie!
"Civil Disobedience For Losers" - mit diesem Album setzte INDIAN HADCRAFTS vor nicht allzu langer Zeit eine echte Marke im Sludge-Business, mit der die Kanadier die Messlatte für den Nachfolger recht hoch ansetzte. Leider kann das Duo diesen hohen Standard auf "Creeps" nicht mehr bedienen. Konfus wirkt sie, die neue Scheibe, verworren und sperrig, vor allem aber fehlt es an Homogenität. Recht schnell bekommt man das Gefühl, die Band habe sich in ihren musikalischen Ansprüchen verkalkuliert und nicht mehr auf das Bauchgefühl des Erstlings gehört. Und das macht sich leider im negativen Sinne bezahlt!
Auf "Creeps" geht es eigentlich nur um Riffs und deftige Grooves. Die 70's spielen eine bedeutende Rolle, BLACK SABBATH sowieso. Aber INDIAN HANDCRAFTS quält sich irgendwie durch das neue Material. 'Murderers For Hire' und 'Brothers Underground' mit ihrem noisigen Unterbau sind gute Beispiele für die genannte Fehlkalkulation. Die Breaks wirken unschlüssig, die Arrangements greifen nicht so recht ineinander und die Stoner-Elemente werden auch nicht konsequent mit dem doomigen Basisbausatz des Bandsounds kombiniert. In 'Maelstrom' rennen die beiden Musiker endgültig gegen die Wand und scheinen auf ihrer Reise das Ziel vollends aus den Augen verloren zu haben.
Eigenartigerweise sind derlei Schwierigkeiten im hinteren Abschnitt der Scheibe dann nur noch marginal ausgeprägt. 'The Divider' mit seinem Mix aus SABBATH-Gitarren und dem Drive von MAIDENs 'The Trooper' ist eine willkommene Abwechslung zu den allzu verworrenen Strukturen der vorangegangenen Tracks. Und 'Degenerate Case' und 'Snake Mountain' sind ebenfalls eine feine Mischung aus MOTÖRHEAD und MASTODON, vielleicht nicht ganz mit diesem Talent gesegnet, inhaltlich aber durchaus durchschlagskräftig. Dass 'Rat Faced Snorter' wiederum gewöhnungsbedürftig schließt, liegt wohl in der Natur dieses Albums. Hier wird viel angepackt und auch experimentiert, doch eine klare Zielvorgabe fürs Songwriting scheint den Kanadiern diesmal fremd gewesen zu sein. Wäre "Creeps" nicht hier und dort mit wirklich hörenswerten Nummern ausgestattet, wäre der freie Fall wohl vorprogrammiert. Doch auch vor dem Hintergrund, dass das Debüt so fett abgeräumt hat, ist die Enttäschung groß. INDIAN HANDCRAFTS kann einfach mehr, als die Band hier anbietet. Und das ist wohl ein klares, deutliches Fazit!
Anspieltipps: The Divider, Snake Mountain
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes