INFERNOISE - Chainsaw's Law
Mehr über Infernoise
- Genre:
- Pantera Metal
- Label:
- Locomotive Records / Soulfood
- Release:
- 07.11.2008
- Hellrider
- The Chainsaw's Law
- Alive Or Dead
- Ritual
- Rebel On The Way
- Snakebite
- I'm The Motor
- All My Rage
- Helltrain Co
Die Spanier INFERNOISE treten mit ihrem Debütalbum die Nachfolge von PANTERA an. Alles genau studiert und perfekt umgesetzt. Plagiat oder grandiose Mucke? Entscheidet selbst.
Es hat mich bisher schon etwas verwundert, dass sich noch keine Band wirklich aufgemacht hat, den (leider) verwaisten Thron, den PANTERA hinterlassen haben, zu erobern. Da ich mich zu den Verfechtern dieser Musik zähle, haben mich die ersten Noten von "Chainsaw's Law" der Spanier INFERNOISE sofort elektrisiert und zu einem spontanen "Hell Yeah" verleitet. Mit fortlaufender Spieldauer des Debütalbums trieb es mir jedoch etwas die Zornesröte ins Gesicht, denn die Heldenverehrung geht im vorliegenden Fall deutlich zu weit.
Die Musik lebt, atmet und ist PANTERA. Die Spanier schaffen es eigentlich zu keiner Zeit, auch nur annähernd eine eigene Note in ihr Schaffen zu integrieren. Dagegen werden Produktion, Riffs, Gesangslinien und stilistische Elemente wie die Kombination von Solosounds und die dazugehörige fehlende Rhythmusklampfe einfach schamlos kopiert. Dabei bestehen INFERNOISE aus erstklassigen Musikern, die ihr Handwerk beherrschen und eine nicht gerade einfache Vorlage perfekt umzusetzen wissen. Die Songs krachen, schieben und treiben wie die Hölle, da kann man gar nicht meckern. Es fehlen vielleicht ein paar wirklich prägnante Riffs und auch Brüllwürfel Rown Houland kommt, trotz guter Leistung, nicht an Herrn Anselmo heran. Dabei hat er in Sachen Phrasierung und Melodieführung schon sehr genau hingehört und ist selbst in den ruhigen Passagen sehr nah dran ('Rebel On The Way'). Die härteren Songs der Scheibe, wie beispielsweise 'Snakebite' (Hammer!), 'Hellrider', 'All My Rage' oder das Titelstück hätten auch die Texaner nicht unbedingt besser hinbekommen.
Ich möchte daher auch nicht unnötig Worte verlieren, denn PANTERA-Fans werden so gut wie alles auf dieser Scheibe finden, was sie an Dime und Kollegen so geliebt haben. Harte und schnelle Nackenbrecher, groovende und rhythmische Spielereien, scharfe und spitze Soli, ruhige, atmosphärische Passagen, einen brutalen Gesang mit gelegentlich melodiösen Ausflügen und eine lupenreine, furztrockene Produktion. Jeder muss nun selbst entscheiden, ob er einfach nur froh ist, wieder neue Musik dieser Richtung zu hören, oder INFERNOISE als Plagiate und Thronbeschmutzer abstempeln will. Ich selbst kann mich an "The Chainsaw's Law" durchaus erfreuen, wenn auch ein fader Beigeschmack definitiv bleibt. Jetzt bin ich echt mal gespannt, wie sie aus dieser Kiste wieder herauskommen wollen.
Anspieltipps: Snakebite, ll My Rage, The Chainsaw's Law
- Redakteur:
- Chris Staubach