INMOST SILENCE - Crawling In Circles
Mehr über Inmost Silence
- Genre:
- Dark/Gothic Rock/Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 24.10.2013
- Self-Deification
- Condemned To Fall
- Deceiving Lights
- Frozen Daydream
- Tell Me
- Trapped In Life
Schon wieder eine tolle Newcomer-Band aus Hamburg!
Jahaa! Ich liebe es, mich in schwermütiger Musik zu suhlen, und bei INMOST SILENCE wusste ich nach kürzester Zeit, dass ich die Band sehr mögen würde. Wie viele vielversprechende Bands kommt INMOST SILENCE aus Hamburg, und "Crawling In Circles" ist die Debüt-EP dieser 2010 gegründeten Trauerweiden.
Ja, genau, die sechs Lieder auf dieser Eigenproduktion (erschien schon 2013) passen sicherlich nicht zur aktuellen Karnevalszeit, eher zum Kater danach, doch ist ein Vergleich der Musik mit dieser Veranstaltung erzwungener Freude eh wie Perlen vor die Säue.
Denn INMOST SILENCE vermengt Gothic Rock, melancholischen Art Rock und MY DYING BRIDE-Doom Metal auf eine sehr angenehme Weise und der Gesang von Frontdame Christiane kitzelt auf Anhieb meine Ohren. Wohlwissentlich, dass sie technisch keine Anneke van Giersbergen oder Marcela Bovio ist, hat man versucht, andere Stärken der Stimme herauszuarbeiten. Bemerkenswert ist, dass man hierbei völlig darauf verzichtet hat, Verschönerungs-Arbeiten mit Effekten und Doppelungen durchzuführen. Die Stimme ist sehr nackt und natürlich und wird damit sicher ein Fall für "love me or hate me" sein. Ich persönlich mag solche trockenen Stimmen sehr, wenn die Musik Schmerz, Zerbrechlichkeit und Pessimismus ausdrücken soll, und dies gelingt Christiane sehr gut. Auch die gelegentlichen Growls und Ausflüge in den klassischen Gesang kommen sehr gut bei mir an. Das Beste sind aber die Wechsel vom Englischen ins Deutsche, was von der Machart sehr an MAYFAIR erinnert und wer mich kennt, kennt sicher auch meine Lieblings-Band und den Wert dieses (seltenen!) Vergleichs.
Man sollte allerdings erwähnen, dass "Crawling In Circles" ganz klar Demo-Charakter hat und mich stark an die eine oder andere Amateur-Produktion aus den Neunzigern erinnert. Sicher könnte man einige Passagen weniger simpel und abgegriffen arrangieren. Vor allem im Gitarrenbereich hat man sich das Leben etwas zu einfach gemacht, die etwas zu poppigen Synthies stehen zudem etwas über der Musik und überhaupt ist das Gebotene klangtechnisch nicht wirklich State of the art.
Am Ende zählen aber die Kompositionen als Ganzes und ich habe den Eindruck, dass die Band viel Gefühl in die Musik investiert und diese auf den offenen Hörer übertragen kann. Wenn man es schafft, die Dinge in Zukunft zu professionalisieren, ist hier sicherlich viel Potential vorhanden und eine viel höhere Note meinerseits möglich. Denn ich mag diese EP echt sehr gern. Auch nach dem mittlerweile zehnten Spin. Zum Anchecken geht man am besten auf die Homepage, wo jeder Song in voller Länge verfügbar ist. Nur das Kaufen dann nicht vergessen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker