IRON MAN - The Passage
Mehr über Iron Man
- Genre:
- Heavy Rock / Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Import
- Release:
- 18.05.2010
- The Fury
- Unjust Reform
- The Gargoyle
- Harvest Of Earth
- The Passage
- Iron Warrior
- Freedom Fighters
- Waiting For Tomorrow
- Time Of Indecision
- Tony Stark
- End Of The World
- Iron Warrior (Bonus Promo Video 1995)
- On The Mountain (DVD)
- Leaving Town (DVD)
- Boston Strangler (DVD)
- Generation Void (DVD)
- Forever Yours (DVD)
- Harvest Of Earth (DVD)
- King Of Kings (DVD)
- Unjust Reform (DVD)
- Lord Of This World (DVD)
- Killing Yourself To Live (DVD)
- Paranoid (DVD)
- Iron Man (DVD)
Re-Release eines Underground-Klassikers.
Maryland ist nicht Birmingham, jedoch sind die Einflüsse von IRON MAN wohl unverkennbar. Ihr 94er-Release "The Passage", der nun via Shadow Kingdom neu aufgelegt, lässt daran kaum einen Zweifel. Aber bei dem Bandnamen muss man sich ja wohl auch kaum wundern, dass Iommis Gitarre das einzig akzeptierte Instrument dieses Quartett sind.
Die Platte, die übrigens im Verbund mit einer Live-DVD neu veröffentlicht wird, bietet feinsten Heavy Rock in SABBATH-Manier, wobei man IRON MAN ganz böswillig sogar unterstellen könnte, sie würden den Sound der britischen Legende zu einem gewissen Maße stehlen. Gerade im Rhythmusbereich sind Ward und Butler ein ständig präsentes Element, zwar immer schön auf den Punkt getroffen, aber eben auch unverkennbar. Aber wen stört's, wenn das Material so cool und trocken serviert wird, dass man die ersten acht Alben der Ozzy-Phase regelrecht in jeder Note spüren kann?
"The Passage" setzt dabei vor allem in der ersten Hälfte auf treibende Midtempo-Grooves, die hin und wieder mit leichten Melodien angereichert werden, in erster Linie auf von ihrer teils psychedelischen, gelegentlich auch hypnotischen Atmosphäre leben. 'Unjust Requiem' und 'The Gargoyle' kristallisieren sich hierbei als Highlights heraus, in denen die Mischung aus lockerem Jam, beschwörerischen Grooves und Wino-ähnlichem, rauem Gesang den Unterschied macht. Der Titelsong indes ist eine klare Ehererbietung an Mr. Iommi, veredelt im feinen Solo, welches der schwarze Mann mit dem großen Kreuz wohl nicht schöner hätte in Szene setzen können.
Schade daher, dass die Platte im zweiten Abschnitt ein kleines bisschen abflacht und mit Songs wie 'Waiting For Tomorrow' und 'Time Of Indecision' auch Standardware ins Angebot gestellt wird. Es knarzt zwar weiterhin richtig schön, aber weder in den ansonsten herrlichen Bridges, noch im Chorus kann man das gewisse Etwas etablieren. Mit dem coolen 'Tony Stark' schafft man noch einmal Rehabilitation und toppt das Ganze mit dem finalen Highlight 'End Of The World', welches vom Sound her ganz klar auf Alben wie "Sabbath Bloody Sabbath" zielt - und trifft. Wahnsinn daher, dass dieses Album nahezu anderthalb Dekaden im Underground verschollen war und erst jetzt wieder ans Tageslicht kommt!
Den Bonus hätte man sich allerdings schenken können. Die Aufnahmequalität des auf DVD festgehaltenen Live-Gigs ist ziemlich bescheiden, der Sound schwach und die Bildqualität indiskutabel. Hier wurde offensichtlich mit einem Camcorder mitgeschnitten, während der Mann hinter der Kamera sich durchs Publikum bewegte. Dass die Sache entsprechend verwackelt ist, macht die Sache dann auch nicht zum Kult, sondern eher zum Zweitklasse-Bootleg, das abgesehen vom historischen Wert nicht wirklich viel zu bieten hat.
Dafür sollte man das Album aber keinesfalls verschmähen und die Gelegenheit nutzen, einen kleinen Klassiker abzustauben. IRON MAN haben seinerzeit mit "The Passage", die Essenz des SABBATH-Sounds gebündelt, vielleicht nicht immer ganz so souverän weiterentwickelt, aber über weite Strecken mit richtig starken Passagen gefüllt. Fans der ersten Ära von Birmingham's Finest wissen also, was zu tun ist!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes