ISENBURG - Erzgebirge
Mehr über Isenburg
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Black Attakk/Soulfood
- Release:
- 21.06.2004
- Isenburg
- Wave Of Weakness
- The Return
- Pandemoniac
- Hymn To The Son
- Erzgebirge
ANDRAS sind schon so ein kleiner Black Metal-Problemfall. Das Debüt der sächsischen Band hieß "Die Rückkehr der dunklen Krieger" und war 1997 eines jener Alben, die man getrost als "letzter Dreck" bezeichnen durfte. Nein, das war nicht kultig, sondern einfach unnötig, schlecht, peinlich... Klappe zu. So ein Album hinterlässt natürlich Spuren, bei vielen Black-Metal-Fans gilt der Name ANDRAS noch heute als Synonym für grottige Musik. Wie kann da ein Nebenprojekt des Sängers dieser vermeintlichen Grützencombo auch nur ein ansatzweise interessant klingen?!
Es geht. Denn ANDRAS haben schon seit über einem Jahr einen neuen Sänger, zu hören ist er auf dem respektablen Demo "Legends...". Des Barden Name lautet Steffen, er ist außerdem Mastermind bei der schwedisch angehauchten Death-Metal-Combo PERSECUTION. Unter dem Namen ISENBURG hat er nun einmal alles alleine machen wollen - das Ergebnis klingt durchaus hörbar. Wie auch bei PERSECUTION ist die Musik von ISENBURG mit ähnlich viel Liebe zum Detail gestaltet, wechseln die Stimmungen und Riffs, blitzt die großartige Kreisch-, Grunz- und Gesangsstimme von Frontmann Steffen aus den komplexen Songstrukturen heraus. Die Unterschiede zu PERSECUTION und ANDRAS sind ebenfalls hörbar: Bei ISENBURG prasselt vornehmlich Pagan Metal aus den Boxen, zum Teil finden sich in den Songs auch ordentliche Death-, Black- und Heavy-Metal-Riffs wieder. Dadurch wirkt die Scheibe abwechslungsreich - und leider zum Teil ohne roten Faden. So bleibt nicht jedes Stück auf Dauer im Ohr hängen, absolut überzeugen können nur der Opener 'Isenburg', 'Wave Of Weakness' und 'Hymn To The Sun'. Der Rauswerfer 'Erzgebirge' bombastet zwar ebenfalls mächtig und pompös, seine Zwischenstücke auf Volksliedbasis zerstören jedoch diese düstere Atmosphäre. Insgesamt klingen ISENBURG aber um keinen Deut schlechter als vergleichbare Undergroundkapellen, zudem punktet die CD mit einem sehr schönen Cover und der fetten Produktion. Nur über das Erzgebirge lernen wir ganz schön wenig - dafür gibt es zum Glück andere Quellen. Fazit: ISENBURG ist nicht der Stein der Pagan-Metal-Weisen, aber auch nicht der totale Rohrkrepierer. Einfach mal anchecken und den unrühmlichen Namen ANDRAS dabei im Hinterkopf vergessen.
Anspieltipps: Isenburg, Wave Of Weakness, Hymn To The Sun
- Redakteur:
- Henri Kramer