KRAKOWA, ARNAUD - Antic Journey
Mehr über Krakowa, Arnaud
- Genre:
- Progressive Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Prelude To History
- Lifeforce
- Apollo's Northern Land
- The Astral World
- Universe Of Memories
- The Truth Behind Horus
- Sundawn
- A Spirit In Black And White
- Meditation Mystery
- The Myth Of The Sun
Ausgefallene Reise durch die psychedelische Paralleldimension
Der niederländische Gitarrist und Songwriter Arnaud Krakowa verbringt bereits sein halbes Leben an der Gitarre und hat sich in seiner Arbeit stark von der psychedelischen Szene der 70er beeinflussen lassen. Dies bleibt beim Genuss des neuen Albums "Antic Journey" von der ersten bis zur letzten Sekunde unbestritten, ist aber auch ein Qualitätsmerkmal, auf das der versierte Komponist immer wieder effektiv zurückgreifen kann. Doch "Antic Journey" ist weitaus mehr als bloß eine Verneigung vor einem Genre; der Space Rock als Aushängeschild mag zwar über dem zweiten Krakowa-Album schweben, allerdings vrliert sich der Westeuropäer immer wieder in epischen Instrumental-Variationen, die nicht selten auch im NeoProg verankert sind und der Scheibe damit einen sehr experimentellen, manchmal aber auch nicht immer leicht nachvollziehbaren Anstrich verpassen.
Schon zu Beginn investiert Krakowa unheimlich viel Arbeit und Mühen in das Spiel der Keyboards, gönnt ihnen einige neoklassisch angestrichene Flächen, stellt ihnen aber auch eine sehr dominante Solo-Gitarre gegenüber, die des Öfteren die Frage aufwirft, inwieweit der musikalische Anspruch nun der persönlichen Selbstdarstellung unterliegt. Nimmt man Kompositionen wie 'The Astral World' als Beispiel, fühlt man sich relativ schnell in der Tasten- undd Griffbrettakrobatik verloren, wünscht sich gleichermaßen aber auch, dass der Songschreiber ab und an einmal eine etwas klarere Linie verfolgen würde. Letzteres ist nämlich das Kernproblem des neuen Albums: Es wird viel soliert und mächtig imponiert, doch summa summarum geht das Feeling der Songs in der Breitband-Instrumentalshow immer wieder verloren.
Dabei hat "Antic Journey" individuell eine Menge zu bieten, gerade in kürzeren Nummern wie 'A Spirit In Black And White' oder 'Sundawn', in denen Krakowa viel wesentlicher auf den Punkt kommt und sich nicht in seinen überladenen Arrangements verliert. Dies geschieht nämlich gerade dann, wenn die Songs teils unnötig gestreckt werden und das psychedelische Element bisweilen völlig verloren geht, siehe das abschließende 'The Myth Of The Sun', in dem viele gute Ideen beherbergt sind, welches aber letzten Endes ebenso untergeht.
"Antic Journey" ist am Ende in erster Linie ein Album für Liebhaber der instrumentalen Musik, dies aber ganz klar mit der Einschränkung, dass es zwischenzeitlich an Gefühl und Atmosphäre mangelt. Reinhören lohnt sich aber dennoch, selbst wenn "Antic Journey" ein durchweg schwerer Brocken ist.
Anspieltipps: Sundawn, Lieforce
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes