KUOLEMANLAAKSO - M. Laakso - Vol. 1: The Gothic Tapes
Mehr über Kuolemanlaakso
- Genre:
- Gothic
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 26.08.2016
- Children Of The Night
- Roll The Dice With The Devil
- Where The River Runs Red
- The World's Intolerable Pain
- She Guides Me In My Dreams
- No Absolution
- Deeper Into The Unknown
- My Last Words
Dunkler Seitensprung
KUOLEMANLAAKSO stand bisher für exzellenten Death Doom finnischer Prägung mit gelegentlichen Einflüssen aus dem Prog der 70er und Texten auf Finnisch. Doch schon der Titel des neuen Albums "M. Laakso - Vol. 1: The Gothic Tapes" deutet an, dass sich bei der Band etwas verändert hat. Der Grund hierfür ist, dass der etatmäßige Sänger der Truppe derzeit mit seiner anderen Kapelle SWALLOW THE SUN so beschäftigt ist, dass sich Bandkopf Laakso zunächst einmal seiner großen Leidenschaft widmet, die - der Titel deutet es bereits an - der Gothic der späten 80er ist. So singt der Herr dieses Mal selbst, die Texte sind auf Englisch und musikalisch klingt das ganze mehr nach SISTERS OF MERCY als nach alten KUOLEMANLAAKSO.
Das mag zunächst verwirren und genau das tat es bei mir auch, doch nach zahlreichen Durchgängen zeigt sich das, was auch die bisherigen Alben der Band auszeichnete, nämlich exzellentes Songwriting, wenn auch in anderem Gewand. Das geht direkt mit dem programmatisch betitelten Opener 'Children Of The Night' los, der so dermaßen nach den 80ern und Gothic Disco klingt, dass man sich erst mal versichern muss, dass wir es hier tatsächlich mit einer 2016er Veröffentlichung zu tun haben. In ein ähnliches Horn stößt dann auch 'Where The River Runs Red', wohl die deutlichste Verneigung vor den SISTERS OF MERCY auf diesem Album. Doch auch andere Facetten haben es auf das Album geschafft, ruhige, ausladende Kompositionen, teilweise im Duett mit einer Sängerin vorgetragen und mit viel Liebe zum Detail arrangiert. 'The World's Intolerable Pain' oder der überlange Rausschmeißer 'My Last Words' fallen hier besonders positiv auf. "M. Laakso - Vol. 1: The Gothic Tapes" ist eine herzliche Verneigung vor einem Musikstil, Sound, der heute nur noch selten so gespielt wird, da der Begriff Gothic über die Jahre viele Bedeutungswandel erlebt hat.
M. Laakso nähert sich einer der ursprünglichen Formen mit seinem gewohnten Gespür für gute Riffs und packende Gesangslinien und macht selbst am Mikrofon eine durchaus gute Figur. Somit kann das Album als eine sehr gelungene Alternative zur langen Bandpause angesehen werden, auch wenn ich den Death Doom der bisherigen Alben dieser Musik jederzeit vorziehe. Fans von klassischem Gothic sollten hier jedoch mal reinhören, es lohnt sich in jedem Fall und Doom-Death-Puristen seien hiermit gewarnt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst