L'ÂME IMMORTELLE - Als die Liebe starb
Mehr über L'Âme Immortelle
- Genre:
- Gothic
- Label:
- Trisol / Matrix Cube
- Release:
- 03.02.2003
- 21. Februar
- Tiefster Winter
- Have I ever?
- Letting Go
- Aus den Ruinen
- Certainty
- Lake Of Tears
- Betrayal
- Im Tod vereint
- Disharmony
Es ist recht beeindruckend zu beobachten, wie sich L’ÂME IMMORTELLE von einem Album zum nächsten weiterentwickeln. Einen starken Einfluss haben hier offenbar zum einen die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, zum anderen die Soloprojekte der drei Österreicher. Und „Als die Liebe starb“ ist so letztlich ein künstlerisch vielschichtiges Meisterwerk geworden, warme, lebendige und genussvolle Musik, die Genregrenzen überschreitet und auch „Nicht-Gothics“ mit Gespür fürs Anspruchsvolle begeistern sollte.
Natürlich ist die Grundstimmung thematisch dunkel-romantisch geblieben; textlich ist das Album um unglückliche und gescheiterte Liebe konzipiert. Sehnsuchtsvoll zarte Melodien zaubern ergreifende Momente der Zerbrechlichkeit, aber die tanzbaren Aspekte wurden dabei nicht außer Acht gelassen, sonst wären L'AI wohl nicht mehr L'AI. Allerdings reiht sich diese Kombination perfekt in den Albenaufbau ein - ein Album, das vielmehr am Stück genossen sein will denn in Auszügen einzelner „Lieblingstracks“; das Single-Hit-Potential ist dennoch enorm, nahezu jedes Stück ließe sich auf dieser Glanzperle auskoppeln, sei es als Ballade oder als Clubhit (eigenartigerweise würde ich ausgerechnet das Eingangsstück „21. Februar“, das bereits sehr erfolgreich angelaufen ist, davon ausnehmen, auch wenn es ziemlich „gothic“ rüberkommt).
Das besonders herausragende Merkmal der neuen Kompositionen ist der seit der Zusammenarbeit mit JANUS eingeschlagene Weg eines umfangreichen Einsatzes von nicht-elektronischen Elementen. So findet der Hörer auf dieser Produktion verstärkt und harmonisch eingebunden Instrumente wie Gitarren, Drums und Percussions, Violine, Viola oder Violincello in noch perfekterer Ausführung als bei den ersten Gehversuchen dieser Art. Auch scheint Thomas seinen Gesang geschult zu haben, denn er präsentiert seine Stimme erheblich vielseitiger und melodischer als je zuvor. Über den wandlungsfähigen, emotionalen Gesang von Sonja muss ich mittlerweile wohl keinen weiteren Kommentar verlieren. Besondere Erwähnung verdient das ausgefeilte Design des Digipacks, das ebenso kunstvoll ausgearbeitet wurde wie das Album selbst – denn auch „das Auge hört mit“.
Insgesamt eine makellose (nicht zu verwechseln mit ‚steril ohne Ecken und Kanten’!), runde und begeisternde Produktion, für die ich einfach nur schwelgen kann, aber der Gesamteindruck sollte eigentlich bereits aus meiner euphorischen Einleitung deutlich geworden sein. Daher werde ich die Schwelgerei jetzt auch beenden und mich dem Genuss dieser Suchtscheibe hingeben.
Anspieltipps: Tiefster Winter, Letting Go, Aus den Ruinen
- Redakteur:
- Andreas Jur