LANDMINE MARATHON - Rusted Eyes Awake
Mehr über Landmine Marathon
- Genre:
- Death Thrash
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Prosthetic Records
- Release:
- 27.10.2009
- Bile Towers
- Certain Death
- Bled To Oblivion
- Xenocide
- Heroin Swine
- Skin From Skull
- Red Days Awake
- Rusted Eyes
Thrashiges Death-Geballer mit einigen saftigen Riffs und einer Überraschung am Mikro.
Schon die putzige Gestaltung des Covers lässt erahnen, dass die Band LANDMINE MARATHON keinen sanften Kuschelrock aus dem Strumpfband ziehen wird. Und der Gesichtsausdruck des gelben Onkels dürfte meinem ähneln, als ich feststellen musste, dass diese Stimme einer Dame gehört. Grace Perry hustet und röchelt sich nämlich in fiesester Reibeisen-Manier durch die ruppig-thrasigen Knüppelorgien. Erinnerungen an TERRORIZER oder frühe NAPALM DEATH werden wach, wobei die Minenakrobaten an manchen Stellen noch ein wenig an der Durchschlagskraft ihrer Pressluftgeschosse arbeiten müssen.
Allein der seltsam muffelige Gitarrensound, der sicherlich so gewollt ist, will meine Adrenalinspitzen nicht zum glühen bringen. Ein paar Höhen mehr und ich könnte mich zum Beispiel am ultraschnellen 'Bleed To Oblivion' wirklich ergötzen. Das rasante Riffing dieser Nummer kracht in Kombination mit dem melodisch gebrüllten Chorus wie ein Trommelfeuer lustiger Aggressionen auf mich hernieder. Macht Laune die Nummer. Und aufgrund der auflockernden Passagen, die mit angezogener Handbremse im Leerlauf eingespielt worden sind, ist das auch alles andere als langweilig oder eindimensional. Zumindest nicht innerhalb eines einzelnen Songs.
Auf die gesamte Albumlänge betrachtet, muss ich "Rusted Eyes Awake" allerdings leichte Ermüdungserscheinungen attestieren. Während mir bei den schleppenden Parts das Gehuste zu unartikuliert aus den Boxen bröckelt – man höre nur den Anfang von 'Xenocide' – sind die selbst gesteckten Variationsmöglichkeiten für meinen Geschmack einfach zu klein. Häufig überholt der Drummer den Rest der Band und übertönt das sehr gute Gitarrenspiel seines Saitenspielers. In meinen Ohren kontraproduktiv, da es zwar gewaltig scheppert, aber gelegentlich keinerlei Dynamik erzeugt wird.
Das werden Freunde der oben genannten Bands sicherlich anders sehen, aber für ein progressiv kauziges Weichei, wie ich es bin, ist das zu viel Gerammel. Mehr Riffbrettgerangel der Sorte 'Skin From Skull' und ich würde LANDMINE MARATHON ab und an mal wieder auflegen wollen. Da ich aber selten einzelne Songs anhöre, sondern immer nur ganze Alben, wird "Rusted Eyes Awake" nicht sehr oft den Weg in mein Abspielkarussell finden.
Anspieltipps: Bleed To Oblivion; Skin From Skull
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Holger Andrae