LAST AVENUE - Integration Protocol
Mehr über Last Avenue
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Marmelade Production / Tinplho Records
- Fear To Stay
- Wait
- Reverse
- Wireless Ghost
- Kill The Past
- Spying From The Future
- The Factory
- Self Made Drone
- This Is Personal
- Lacks Reah
- Heroes Of Today
- Pieces Of Metal Planet
Das Allerweltsalbum der Modern-Metal-Saison
Ein gutes Album bleibt ein gutes Album. Insofern können sich die Franzosen von LAST AVENUE direkt mal wieder entspannen, denn der totale Verriss bleibt an dieser Stelle aus. Dennoch ist "Integration Protocol" eher eine jener Modern-Metal-Veröffentlichungen, die Experimentierfreude propagieren, am Ende aber lieber die risikoarme Variante wählen. So viele Ideen, wie sie hier hier platziert werden, haben nämlich auch noch einen gehörigen qualitativen Spielraum. Aber dessen sind sich die Musiker scheinbar nicht bewusst.
"Integration Protocol" erinnert bisweilen an die zahmeren Kompositionen aus den Häusern FEAR FACTORY und MNEMIC. Da werden Synthies und weitere elektronische Elementen in die Waagschale geworfen, ohne dass man sich Gedanken maacht, wie man diese Dinge auch sinnvoll fürs Songwriting nutzen kann. Ein paar wabernde Tasten im Hintergrund, dazu ein paar Flächensounds als weitere Background-Beschallung, während vorne der Core-lastige Konsens mit einigen Industrial-Rhythmen die nötige Befriedigung zu erlangen sucht. Ach Mensch, ja, das ist ja auch alles nett und schön, gelegentlich ist auch mal eine Melodie dabei, die nicht sofort wieder versiegt. Aber warum trampelt man so auf den eigenen Möglichkeiten herum und geht die Sache nicht bissiger an? LAST AVENUE macht einen gesättigten Eindruck, was sich vor allem in den vermeintlich aggressiven Szenen von "Integration Protocol" zeigt. Statt einfach mal richtig was zu entfesseln und Schwung zu nehmen, sucht man lieber nach der elegischen Mitte - und wenn dann auch noch ein paar verschwommene Melodien Einzug halten und die Songs zur Light-Variante der oben angeführten Acts erklären, dann ist eigentlich alles gesagt.
Am Ende bleibt lediglich ein austauschbares Experiment, das ärgerlicherweise gar nicht hätte scheitern müssen. Denn würden die Franzosen ihre Ideen ambitionierter umsetzen und ab und zu einfach mal ein paar Arschtritte verteilen, wäre das neue Album bei weitem nicht so lahm, wie es an vielen Stellen ausfällt. Nochmal: Ein gutes Album bleibt ein gutes Album. Aber es ist doch reichlich bitter, wenn man die Chancen, aus all dem ein richtig fettes Werk zu machen, so kümmerlich versaut!
Anspieltipp: This Is Personal
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes