LAVAVEIN - Ashes
Mehr über Lavavein
- Genre:
- Stoner Rock
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 06.10.2006
- Introspective
- The Game
- Violator
- Rock & Roll
- Burned & Breathless
- Bella Donna
- Billy
- 555
- Breakin' The Sunrise
- Easy?
Dass es in Deutschland um den hartmetallischen Nachwuchs nicht schlecht bestellt ist, dürfte kein großes Geheimnis mehr sein. Ein weiterer Beweis dafür sind LAVAVEIN aus dem Großraum Bielefeld. Seit gut drei Jahren ist das Quartett aktiv und kann dabei eine selbst betitelte EP (aus dem Jahre 2003) und mit "Ashes" nun ihr erstes vollständiges Album in Eigenregie vorweisen. LAVAVEIN fabrizieren Stoner Rock gepaart mit kräftiger Kick-Ass-Attitüde; selbst bezeichnen sie ihren Stil als "hot liquid rock". Ob so oder so, die Bielefelder schieben auf ihren zehn Songs eine mächtige Wand vor sich her und wissen damit sogar einen Muffel wie mich, der mit diesem Genre eigentlich nicht viel anfangen kann, zu begeistern.
Die druckvolle Produktion liefert die notwendige Grundlage, um sich richtig Gehör zu verschaffen. Die Instrumentalisten lassen es mächtig krachen und wissen durch gezielt eingestreute fette Riffs, einen groovenden Bass und ein treibendes Schlagzeug zu gefallen. Dabei gelingt es ihnen, durch ein sehr dynamisches Spiel die Songs über weite Strecken der Scheibe interessant zu gestalten. Das Fehlen der Gitarrensoli und der vielleicht ganz großen Melodien fällt daher gar nicht so sehr ins Gewicht. Es sind die Energie und die fast spürbare Spielfreude, die begeistern.
Der Gesang von Björn Brei schwebt letztendlich über allem. Seine Klasse beweist der junge Mann vor allem in den meisten Strophen, in denen er überwiegend ruhiger und charismatischer zu Werke geht ('Bella Donna', 'Violator', 'Easy?'). Faszinierend und fast schon das komplette Eintrittsgeld wert. Dagegen stehen die meisten Refrains, die ein wenig an Hooklines vermissen lassen und fast durchgehend nach DANZIG klingen. Nichtsdestotrotz eine bemerkenswerte Stimme, die mit ein paar zweiten Stimmen oder gesungenen Refrains sogar noch besser zur Geltung kommen dürfte.
LAVAVEIN wissen musikalisch vor allem immer dann zu überzeugen, wenn sie eine gewisse Metal-Schlagseite haben ('Introspective', 'Violator', '555') oder im Mid-Tempo-Bereich wie eine Dampfwalze alles und jeden zu überrollen scheinen ('Bella Donna', 'Easy?'). Zwar wollen nicht wirklich alle zehn Songs gleich zünden, aber richtige Ausfälle sucht man auf "Ashes" vergebens. Ein gutes Album, mit dem man bestimmt die eine oder andere Plattenfirma auf sich aufmerksam machen kann.
Mittlerweile haben LAVAVEIN auch den Posten an den tiefen Saiten mit Gunnar Huep neu besetzen können, so dass einer ausgiebigen Präsentation der neuen Scheibe in den einschlägigen europaweiten Rockclubs nichts mehr im Wege stehen dürfte. Wer sich bis dahin noch von der Qualität des Quartetts überzeugen möchte, der sollte die Band schleunigst auf ihrer Homepage – www.lavavein.com – kontaktieren und sich "Ashes" in die heimische Plattensammlung stellen. Bereuen werdet ihr es bestimmt nicht.
Anspieltipp: Bella Donna, Introspective, 555
- Redakteur:
- Chris Staubach