LAZULI - Le Fantastique Envol De Dieter Böhm
Mehr über Lazuli
- Genre:
- L'Abeille Rode/Just For Kicks
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- L'Abeille Rode/Just For Kicks
- Release:
- 14.02.2020
- Sol
- Les chansons sont des bouteilles à la mer
- Mers lacrymales
- Dieter Böhm
- Baume
- Un visage lunaire
- L'envol
- L'homme volant
- Dans les mains de Dieter
Eine herrliche Geschichte um die Musik.
Bei jedem Album von LAZULI wiederholen sich meine Worte: Es gibt kaum eine Progband, die eigenständiger und dabei ausgereifter klingt als LAZULI. Und die Alben der Truppe haben erzählerische Tiefe, die man selbst dann spürt, wenn man nicht des Französischen mächtig ist.
Mit dem neuen Konzeptalbum "Le fantastique envol de Dieter Böhm" nähert sich die Band um die tonangebenden Leonetti-Brüder nun ein wenig an die Norweger GAZPACHO an. Denn die Geschichte um den fiktiven Charakter Dieter Böhm ist ein wenig mit den poetischen Rundfahrten der Norweger vergleichbar und markiert sogleich das erste Konzeptalbum von LAZULI. Es geht hier um nicht weniger als um die Musik an sich, die wie eine Flaschenpost auf dem Meer treibt und ausschweift, um wen am Ende auch immer zu erreichen. Mich? Euch? Um dieses schöne Motiv sind acht herrlich anmutige Songs gestrickt, die einmal mehr alles beinhalten, was man von LAZULI schon seit mehr als 16 Jahren schätzt. Den charismatischen Klang der Léode, Claudes himmlische Vocals, dynamische, fein durchkomponierte Songs und tiefgängige Melodien. Musikalische Draufgänger wie teilweise in ihren Anfangstagen werden die Franzosen wohl nie wieder werden, doch die Kunst, einnehmende Songs zu schreiben und mit jedem Tone völlig einzigartig nach LAZULI zu klingen, die haben sie einfach raus. Von daher kann man die Band gerne auch mit den hier sehr beliebten PSYCHOTIC WALTZ oder CIRITH UNGOL vergleichen, auch wenn die Musik natürlich ganz anders klingt. Denn jeder Ton scheint vom Herzen zu kommen. Ich kann deshalb wie immer jedem dringend empfehlen, LAZULI anzutesten, vielleicht irgendwann ja auch mal wieder live.
Warum bei mir persönlich keine ganz hohe Note mehr heraus springt, ist dem Fakt geschuldet, dass es im Vergleich zu den letzten LAZULI-Alben wieder nur recht marginale Unterschiede gibt und der letzte Schuss Extravaganz, der einen im steten Fluß des Albums mal besonders anpiksen würde, fehlt. "Dieter Böhm" ist eben einmal mehr ein Kopfhöreralbum zum Träumen, und damit weniger tauglich für nebenher. Sich darauf einlassen ist die Devise.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker