LEBOWSKI - Galactica
Mehr über Lebowski
- Genre:
- Instrumental / Progressive
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 08.03.2019
- Solitude Of Savant
- Midnight Syndrome
- Goodbye My Joy
- White Elephant
- The Doosan Way
- Galactica
- Slightly Inhuman
- Mirage Avenue
- The Last King
Wohlfühl-Prog-Entdeckungsreise
LEBOWSKI hat tatsächlich 2010 bereits ein Album veröffentlicht, das völlig an mir vorbei gegangen ist. Allerdings dürfte das Debüt "Cinematic" auch sonst keine großen Wellen geschlagen haben, wenn es mit "Galactica" vergleichbar ist. Doch das hat nichts mit der Qualität der gebotenen Musik zu tun, sondern einfach nur mit dem Stil, der weit jenseits des Mainstreams rangiert. Denn LEBOWSKI macht instrumentalen Progressive Rock der Breitwandart mit Einflüssen von Post Rock und Jazz. Klingt nicht gerade wie Radiomaterial, oder? Ist es auch nicht, obwohl das Lied 'Goodbye My Joy' tatsächlich einige Zeit in der Hitliste einer polnischen Radiiostation verbracht hat. Cool, solche Radiostationen gibt es bei uns nicht, ich höre hier immer das gleiche Singlechart-Geseier.
Doch "Galactica" bietet keineswegs Mainstream-Klänge, ist vielmehr vor allem unglaublich gefühlvoll und schwelgerisch. Jedes einzelne Stück der Polen ist ein in sich geschlossenes Klanguniversum voller Emotion und nimmt den Hörer mit auf eine wohltuende Reise durch musikalische Landschaften, die gerne auch mal mit klassischen Instrumenten aufgepeppt werden und von knapp sechs bis beinahe elf Minuten andauern. Der Hörer muss sich natürlich auch wegen der fehlenden Gesangsmelodien auf "Galactica" einlassen, aber dann stellt er fest, dass die Vocals oft gar nicht fehlen und die Band schlicht eine mitreißende Dramatik entfacht.
Sicher ist "Galactica" geschaffen für eine musikliebhaberische Nische, doch in dieser kreiert LEBOWSKI ein beeindruckendes Sound-Universum, das beinahe siebzig Minuten füllt und intellektuell anspruchsvolle Progmusik überzeugend und handwerklich makellos darbietet. Eine Scheibe, um sich darin zu verlieren und zu schwelgen. Einzig: Wenn "Galactica" zu Ende ist, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Einmal wäre es passend, danach gar nichts mehr zu hören. Oder aber etwas mit gehörig Rumms, denn das gibt es auf diesem Album kaum.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger