LETZTE INSTANZ - Ewig
Mehr über Letzte Instanz
- Genre:
- Gothik Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Drakkar/Sony
- Release:
- 31.08.2012
- Aeternitas
- Ewig
- Nur für uns
- Blind (feat. Eisblume)
- Regenbogen
- Wieder einmal Rot
- Tausendschön
- Schwarzer Sand
- Et in Arcadia Ego
- Von Anfang an
- Wo das Meer...
- Schuld
- Unterwegs
- Sing!
- Mein Kind
- Der Fährmann
- Der Wind
"Jeder Schuldige hat eine Zukunft, jeder Heilige eine Vergangenheit – und das wird ewig so sein!". Mit diesem etwas abgewandelten Text von Oscar Wilde beginnt Sänger Holly das neue Album und lässt Neugier aufkommen.<br />
"Ewig" ist nach "Schuldig" und "Heilig" das Finale einer Trilogie, die die LETZTE INSTANZ in den letzten Jahren veröffentlicht hat.
Einen ersten Eindruck bekomme ich unterwegs im Auto. Da achte ich nicht wirklich auf die Texte, sondern lasse die Musik wirken. Und schon bei den eröffnenden beiden Stücken bekomme ich eine leichte Gänsehaut. Beim Intro 'Aeternitas', das nur aus Hollys Sprechgesang besteht, kommt mir beim Einsatz der Pauke sofort 'Also Sprach Zarathustra' von Richard Strauss in den Sinn, das auch in Stanley Kubricks Film "2001 - Odyssee im Weltall" zu hören ist. Ich sitze in einem Raumschiff und fliege ins Weltall, in die Ewigkeit hinaus - Okay, es ist nur mein Auto und ich bin leider auf dem Weg zur Arbeit.
Wieder zu Hause angekommen, darf sich die CD dann in meinem Player einnisten und dort ihre Runden drehen. Beim Titelsong 'Ewig' bin ich total von Hollys Stimme beeindruckt und es lohnt sich auf jeden Fall, den Text einmal genauer anzuhören. 'Nur Für Uns' ist wahrscheinlich eines der Stücke, bei denen nicht nur die Band auf der Bühne springt, sondern das auch dem Publikum beim Konzert in die Beine geht. Bei 'Blind' hat sich Holly EISBLUME Sotiria Schenk mit ins Boot geholt. Ein netter Song, den man sich gut anhören kann, aber sofort von 'Regenbogen' getoppt wird, der ein typischer LETZTE INSTANZ-Song ist, sofort ins Ohr geht und mit Sicherheit ein toller Mitsinger werden wird.
'Wieder Einmal Rot' und 'Tausendschön' zeigen, dass es auch etwas härter geht, tolle Gitarrenriffs und ein herausstechendes Schlagzeug. Noch mehr in den Gothik-Metal-Bereich fällt 'Schwarzer Sand' - da ist Headbangen vorprogrammiert. Selbst während des Zuhörens kann ich meine Beine kaum still halten. Ich sehe schon, wie Benni sein Cello bearbeitet und dabei seine Rastazöpfe kreisen lässt. Ein ganz starker Song!
Nach dem kurzen Instrumentaltitel 'Et In Arcadia Ego', bei dem sich Herr Pätsch am Schlagzeug austobt und auch die Saitenfraktion nicht zu kurz kommt, geht es direkt mit der relativ ruhigen Ballade 'Von Anfang An' weiter, die dazu einlädt, die Feuerzeuge zu zücken. Auch bei der Ballade 'Wo Das Meer ...' kann man sie gleich weiter schwenken, während man Hollys Gesang und den wunderschönen Gitarren- und Geigenmelodien lauscht.
Das Antikriegslied 'Schuldig' lässt bei mir wieder eine Gänsehaut aufkommen - und nicht nur wegen der Melodie, sondern diesmal auch wegen des eindringlichen Textes. Ein Lied zum Nachdenken. 'Unterwegs' und 'Sing' sind wieder zwei fetzige Songs, die schon einmal die Hüpfbewegungen auf und vor der Bühne erahnen lassen. Abgeschlossen wird das Album mit der traurig-schönen Ballade 'Mein Kind', die zwar besonders schöne Geigenpassagen enthält, einem aber trotzdem einen leichten Schauer über den Rücken treibt.
"Ewig" ist eine gute Mischung aus ruhigen, balladesken Songs und Ohrwürmern. Für Fans sowieso ein Muss, alle anderen sollten auf jeden Fall einmal reinhören und auch die oftmals sehr emotionalen Texte beachten. Ein großartiges Album und ein würdiger Abschluss der Trilogie. Vielleicht nicht ganz so rockig, wie man es von der Band gewohnt ist, aber in sich sehr stimmig. Auch das Coverartwork (wie bei den beiden anderen Alben von Ingo Römling gestaltet) ist wieder toll geworden.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer