LIFE CRIME - Ordinary Madness Excess
Mehr über Life Crime
- Genre:
- Hardcore/ Crustcore/ Grindcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Unundeux
- Release:
- 20.01.2014
- White Light Blue Light
- Human Contact
- Trouble Sticks
- Worship Machine
- Drone
- Interzone
- Blockhead
- Not In The Now
- Burnout Nostalgia
- Object 81
- Underachiever
- Manifesto
- Runtime Failure
- Black Room
Alpine Crustlawine.
LIFE CRIME ist wohltuend kompromisslos. Das Trio aus den Alpen beginnt wie es endet: Hardcore mit einem zarten Crustüberzug. Es ist richtig zu spüren: wenn ihnen das gerade Geklopfte zu durchschaubar erscheint, wird einfach noch mehr auf das Gaspedal gelatscht. Die Stücke des Austria-Trios verlassen die Zweiminutengrenze nur ein einziges Mal. Ansonsten bewegt sich alles sehr schnell in den artgerechten Einsdreissig. Und das packt an! Ohne nach dem Ausweis zu fragen, bringen die Drei ihre Motorik in Gang und versenden ein Schrapnell nach dem anderen.
Fest aufgetreten, das Beil geschwungen und schnell zurückgetreten. Kurz durchpusten. Und weiter. 'Human Contact' deppert quer durchs Zimmer, 'Trouble Sticks' ist der Rückflug – immer an der Wand lang. Wenn es so betrachtet wird, befindet sich auf "Ordinary Madness Excess" die Weiterentwicklung des kompromissfreiesten Punks der letzten Jahrzehnte, einer konsequenten Musikform, die Ablehnung und politischen Kommentar als existenziell betrachtet.
Und schauen wir uns mal mit wachem Auge um, gibt es vieles, was sich anzugreifen lohnt. Und daran sind keine Tiere schuld. Nicht umsonst die Botschaften: 'Manifesto', ein auf exakt eine Minute zusammengedampftes herausgebrülltes Manifest. Wo LIFE CRIME programmatisch anzugreifen scheint, ist eine selbstzufriedene Spießigkeit, die sich aus einer satten Selbstvergessenheit in einen "ganz normalen Wahnsinn" steigert. Der wird dann mit allen Mitteln der Mittelschicht verteidigt, nicht selten exzessiv und obszön.
Sprichwörtlich die 'Blockheads' sind das Feindbild. Wenn uns in 'Human Contact' als erstes ein entmenschter Verzweiflungsschrei empfängt, dann ist wahrscheinlich auch das programmatisch. Mit 'Black Room' tritt das Trio dann in bester Sludgemanier aus diesem Album hinaus, welches an sich schon ein Aufruf ist, der grausligen Realität das Lebenswasser abzugraben.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben