LIQUID STEEL - Mountains Of Madness
Mehr über Liquid Steel
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metalizer Records
- Release:
- 21.05.2021
- Traveller In Time
- Victim Of The Night
- Heavy Metal Fire
- Mountains Of Madness
- Phoenix
- Alpine Warrior
- On The Run
- City Lights
- Nothing To Lose
- Thunder And Lightning
Die Facetten verrückter Berge
Da sind sie wieder, die Innsbrucker! Mit fast fünf Jahren Wartezeit haben uns Frontmann Fabio und seine LIQUID STEELers lange auf die Folter spannen lassen, doch nun kehrt die Classic-Metal-Hoffnung aus Tirol mit "Mountains Of Madness" und einem sehr abwechslungsreichen wie auch atmosphärischen Album zurück. Auch wenn das "Fire In The Sky"-Debüt sowie insbesondere der Nachfolger "Midnight Chaser" die Messlatte recht hoch angesetzt haben, erreicht Album Nummer drei seine Vorgänger und verleiht dem schwermetallischen Prozedere dank tollen Songwritings und der Extra Portion Mystik das gewisse Extra.
Wer auf die wohligen Klänge alter NWoBHM-Recken steht und dem jugendlichen Elan solcher Bands wie WHITE WIZZARD, SKULL FIST, ENFORCER oder STRIKER hinterherschmachtet, ist bei LIQUID STEEL nach wie vor an der richtigen Adresse. Und wie auch schon zuvor haben die Songs eine bockstarke Langzeitwirkung, soll heißen, dass sie – zugegeben – drei, vier Durchgänge brauchen, man sie danach aber tagelang nicht mehr los wird. Wie ein düsterer Umhang spendet das Album dem Hörer zwar Wärme und Geborgenheit, etwas Unheilvolles und Beklemmendes hat es dennoch an sich. Das gipfelt im superben Lovecraft'schen Artwork, das angelehnt an "Berge des Wahnsinns" den Hörer in den Bann zieht und dem Titeltrack eine spezielle Aura verleiht. Hier hat Künstler Emanuel Pichler wahrlich Großes bewirkt. Doch auch die restlichen Ausrufezeichen auf "Mountains Of Madness" verdienen Erwähnung:
Der elegante 'Traveller In Time'-Einstieg inklusive cooler Twin-Guitars thematisiert basierend auf Wells' "Die Zeitmaschine" die inneren Wünsche eines Zeitreisenden, wohingegen die etwas rockigeren 'Victim Of The Night' und 'City Lights' ein wenig persönlicher zur Sache gehen. Freunde des etwas forscheren Metalls werden bei 'Alpine Warrior' (der vertonten Ötzi-Geschichte), dem energischen 'On The Run' sowie dem 'Nothing To Lose'-Headbanger fündig. Tja, der Metaller von Welt bekommt auch heuer wieder einiges geboten. Abgerundet wird die Scheibe durch das monumentale 'Thunder And Lightning', bei dem ein Chor den Song über die düstere Zeit der Kreuzzüge veredelt.
Das, was LIQUID STEEL auf dem Drittwerk anpackt, hat Hand und Fuß und macht auf die Dauer von knapp 47 Minuten viel Freude. Da eben nicht das gesamte Album eine Ode an Lovecraft darstellt, sondern recht viele Themen unterschiedlicher Beweggründe behandelt, kommt Dynamik und Facettenreichtum in das "Mountains Of Madness"-Unterfangen, das mir unterm Strich viel Freude macht. Bleibt nur zu hoffen, dass auch hierzulande der Untergrund durch LIQUID STEEL ein wenig zu brodeln beginnt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp