LJáIN - Endasálmar Og Lofnar Tungur
Mehr über Ljáin
- Genre:
- Black Metal / Noise / Ambient
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Signal Rex
- Release:
- 20.04.2018
- Eilíf þjáning
- Svartigaldur
- Hlekkir holdsins
- Endasálmar
- Klofnar tungur
- Úr vansköpuðum draumum
- Með blóði þínu
Re-Release des bisherigen Materials
H. V. Lyngdal, seines zeichens auch Chefdenker bei WORMLUST, war schon immer ein Mensch der extremen Taten - zumindest wenn es um seinen bisherigen musikalischen Output geht. Dennoch gab es auch für ihn grenzwertige Ideen, die er in seinen üblichen Betätigungsfelddern nicht mehr authentisch verwerten konnte. Also gründete er 2016 kurzerhand sein Soloprojeekt LJÁIN, das es bislang auf zwei EPs brachte, die nun noch einmal in einer gekoppelten Version neu aufgelegt werden.
"Endasálmar Og Lofnar Tungur" ist allerdings nicht der Stoff, mit dem sich der traditionelle Black-Metal-Liebhaber in der Regel beschäftigt. Getrieben von vielen noisigen Klangorgien, einer völlig destruktiven Garagenproduktion und dem unbändigen Willen, die Kernessenz des Frühneunziger-Underground-Black-Metals noch einmal neu zu ermitteln, hat der isländische Musiker schließlich sieben Kompositionen eingespielt, bei denen Disharmonie und Zerstörungswillen den Ton angeben und in denen sich jeder Anflug von hymnischem Fragment sofort in Luft auflöst, weil es in erster Linie nur um unterproduzierte Raserei mit leicht experimentellem Einschlag geht - und da kann Lyngdal keine konventionellen Methoden gebrauchen.
Entsprechend schmal dürfte aber auch die Zielgruppe für einen Release wie "Endasálmar Og Lofnar Tungur" sein, schließlich ist der raue, primitive Stoff, mit dem die zweite Welle damals polarisierende Schockeffekte auslöste, heute nicht mehr sonderlich gefragt, da die Begrifflichkeit Black Metal inzwischen einen ganz anderen Beigeschmack bekommen hat. Wer aber noch immer auf die ersten MAYHEM- und DARKTHRONE-Aufzeichnungen abfährt und bei SHINING und alten THORNS-Platten nostalgisch wird, sollte diesen Release mal prüfen - oder sich die beiden EPs separat bei Bandcamp schenken, wo der Musiker das Material mittlerweile kostenlos anbietet.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes